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in Recht & SteuernLesedauer: 2 Minuten

1,5 Millionen Euro für deutsche Top-Investmentbanker

Wie der Bankenregulierer der Europäischen Union, die European Banking Authority (EBA), am Freitag mitteilte, übertrafen die Bonuszahlungen die Obergrenzen, die im nächsten Jahr in Kraft treten sollen. Bei den höchstbezahlten Bankern Großbritanniens betrug die Bonuszahlung im vergangenen Jahr durchschnittlich 370 Prozent des Festgehalts, ergibt sich aus einer EBA-Untersuchung über Beschäftigte der Finanzbranche mit Einkünften von über einer Million Euro im Jahr. In Frankreich beliefen sich die Bonuszahlungen auf 495 Prozent des Festgehalts.

Die EU verständigte sich im Februar darauf, ab 2014 eine Obergrenze für Bonuszahlungen an Banker zu erlassen. Demnach dürfen Boni nicht mehr als das Doppelte des Festgehalts betragen - eine Maßnahme, von der sich das EU-Parlament eine Einschränkung der Neigung zum Eingehen überhöhter Risiken verspricht. Großbritannien erhob im September vor dem höchsten EU-Gericht Klage gegen die Bonus-Obergrenze, die es für rechtswidrig hält.

“Alle von den zuständigen nationalen Behörden eingereichten Zahlen sind von der EBA aggregiert worden und zeigen die Vergütung der bestbezahlten Banker im jeweiligen Mitgliedsstaat an”, schrieb die EBA in ihrem Bericht. Die Behörde besteht seit 2011 und soll die Bankenregulierung in der EU harmonisieren.

In Großbritannien verdienten laut EBA im vergangenen Jahr 2188 Investmentbanker mehr als eine Million Euro. In Spanien waren es 37, in Frankreich 117 und in Deutschland 100.

Im Mai sprach sich die EBA dafür aus, die neuen Regeln zur Begrenzung der Bonuszahlungen auf alle Banker anzuwenden, die über 500.000 Euro im Jahr verdienen.

In Frankreich und Deutschland hatten die bestzahlten Investmentbanker einen durchschnittlichen Jahresverdienst von rund 1,5 Millionen Euro, in Italien betrug der Vergleichszahl für die 47 Banker, die in die Kategorie fielen, 1,6 Millionen Euro.

Die Banken haben als Reaktion auf die Bonus-Obergrenze Anhebungen der Festgehälter angekündigt. In einer im Juni erstellten Erhebung von Towers Watson & Co. gab rund die Hälfte der befragten Vertreter von Personalabteilungen an, eine solche Anhebung zu beabsichtigen.

Andrew Bailey, der oberste britische Aufseher für die Bankenbranche und stellvertretender Gouverneur der Bank von England, erklärte im März vor Unterhausabgeordneten, die Festgehälter britischer Banker könnten um bis zu 500 Millionen Pfund steigen, um die entgangenen Bonuszahlungen auszugleichen.

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