Klagen aus dem Knast Helge Achenbach beschwert sich über Profitgier bei Kunstinvestments
Wer im Gefängnis sitzt, hat viele Gründe sich zu beschweren. Wenig Platz, schlechtes Essen, Schikanen seitens der Wärter oder der Mitinsassen. Aber nicht Helge Achenbach. Im ersten Interview, das der wegen Betrug verurteilte Kunstberater dem Kunstmagazin Monopol gab, beklagt er sich vielmehr über die Gier in seinem Metier.
Die zunehmende Kommerzialisierung des Kunstmarktes mache ihm zu schaffen, erklärt der Mann, der seinen Kunden Kunstwerke zu überhöhten Preisen verkaufte. So soll er allein den 2012 verstorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht um rund 20 Millionen Euro betrogen haben.
Nun gibt sich Achenbach geläutert. Nach seiner Gefängnisstrafe wolle er daran anknüpfen, wo er 1974 begonnen hat, nämlich in der Förderung junger zeitgenössischer Künstler. Bis dahin vergeht aber vermutlich noch viel Zeit. Denn bleibt die Revision, die Achenbach kurz nach der Urteilsverkündung einreichte, ohne Erfolg, muss der einst hoch angesehene Kunstexperte sechs Jahre hinter Gittern verbringen.