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Aktualisiert am 27.12.2016 - 15:15 Uhrin Recht & SteuernLesedauer: 7 Minuten

Rechtstipp für Versicherungsmakler Norman Wirth: LV-Kunden über Verlustrisiko aufklären!

Norman Wirth ist Fachanwalt für Versicherungsrecht und Gründer der Kanzlei Wirth-Rechtsanwälte
Norman Wirth ist Fachanwalt für Versicherungsrecht und Gründer der Kanzlei Wirth-Rechtsanwälte

Ein bis vor kurzem quasi undenkbares Thema wird zunehmend diskutiert und findet den Weg auch in versicherungsrechtliche Fachzeitschriften: Was passiert, wenn Lebensversicherer in Gefahr geraten, ihren Kunden die versprochene Garantieleistung zu erbringen?

Versicherer in Manndeckung

Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), meinte kürzlich, dass eine zweistellige Zahl von Lebensversicherern „wegen ihrer Lage in Manndeckung genommen“ wurde. Den Begriff „Manndeckung“ hatte er selbst bereits vor längerer Zeit in diesem Zusammenhang geprägt.

Hufeld erklärte zudem, auf lange Sicht könnte es sein, dass nicht alle Unternehmen dem Druck der Niedrigzinsen standhielten. Aber: „Unsere Prognose, dass die Versicherer zumindest auf kurze und mittlere Sicht ausreichendes Stehvermögen haben, ist nach wie vor aktuell.“

Rettungsfonds Protektor

Der Allianz-Chefinvestor Maximilian Zimmerer äußerte gerade im Interview mit „Focus“, dass eine strauchelnde Versicherung heute über den Rettungsfonds Protektor aufgefangen würde. Eine Selbstverständlichkeit, denn immerhin ist Protektor genau für einen solchen Fall installiert.

Protektor war ursprünglich eine private Initiative der deutschen Lebensversicherer und wurde 2006 vom Bundesministerium der Finanzen mit den Aufgaben und Befugnissen des gesetzlichen Sicherungsfonds für die Lebensversicherer betraut.

Die Branche ist mit Protektor gerüstet, „jedenfalls wenn nicht gerade die drei größten der Branche pleitegehen. Dann reicht Protektor nicht mehr aus. Aber da ist gar nichts zu befürchten“, so Zimmerer.

900 Millionen im Topf

Und Protektor-Chef Jörg Westphal sagte dazu dem „Handelsblatt“: „Insgesamt kann man so auch sehr, sehr große Versicherer auffangen.“ An Geld würde es nicht mangeln. 900 Millionen sind im Topf und im Fall der Fälle müssten die Versicherer Sonderbeiträge leisten.


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