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Reisebericht von Templeton-Manager Was Emerging-Markets-Pionier Mark Mobius am Schwellenland Sri Lanka begeistert

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Reges Treiben Indikator für Umbruch im Land

Die Reise nach Kandy, der früheren Hauptstadt und zweitgrößten Stadt des Landes dauerte ungefähr zwei Stunden. Hoch gelegen in der Mitte des Landes, ist Kandy Filmfreunden bekannt als der Drehort für Teile des Films Indiana Jones und der Tempel des Todes aus dem Jahr 1984. Doch ihre Hauptattraktion als wichtiges Tourismusziel ist der Zahntempel, einer der heiligsten Orte der buddhistischen Welt. Kandy war die letzte Bastion des letzten Königs von Sri Lanka und konnte bis ins 19. Jahrhundert Invasionen der Portugiesen und der Holländer abwehren, bis 1815 die Briten siegten.

Vor vielen Jahren hatte ich Kandy schon einmal besucht. Damals schaute ich mir die Prozessionen zum „Fest des heiligen Zahns“ an. Dabei wird die Zahnreliquie von Buddha auf einem prachtvoll geschmückten Elefanten durch die Straßen der Stadt getragen, angeführt von traditionellen Tänzern und Trommlern.

Weiter ging es für unser Team nach Negombo an der Westküste. Negombo ist heute ein Strandresort mit etwa 120.000 Einwohnern, günstige 35 Kilometer nördlich von Colombo und nahe am internationalen Flughafen gelegen. Das rege Treiben auf den Straßen in Negombo sahen wir als positives Zeichen. Denn es zeigt uns, dass das Land im Aufbruch begriffen ist und Wachstumspotenziale bietet.

Geschätztes Ziel von umweltbewussten Touristen

Insbesondere umweltbewusste Touristen werden Sri Lanka mögen. Der aktuelle Präsident Maithripala Sirisena war früher Umweltminister und hat ein persönliches Interesse an dem Thema. Das Töten von Wildtieren ist in Sri Lanka verboten, und es gibt diverse Naturschutzgebiete im Land. Bei unserer Reise durch das Landesinnere sahen wir regelmäßig Elefanten am Straßenrand. Auf ihrer Suche nach Nahrung können diese Tiere sehr zerstörerisch sein – sie zertrampeln Felder und manchmal sogar Häuser. Doch die Bevölkerung respektiert diese majestätischen Kreaturen, sodass sie nicht getötet werden.

Unternehmen aber geraten gelegentlich wegen Umweltverstößen ins Visier der Behörden. So wurde der Betrieb in der Fabrik eines multinationalen Getränkeherstellers vorübergehend eingestellt, weil er im Verdacht stand, Abfall illegal entsorgt zu haben. Manche Unternehmen, die über einen Standort in Sri Lanka nachdenken, könnten die Vorschriften im Land etwas kompliziert finden und müssten sich möglicherweise anpassen. Beispielsweise können Umweltfolgenabschätzungen bestimmte Entwicklungsprojekte verzögern.

Unserer Ansicht nach sollte sich Sri Lanka weiterhin darauf konzentrieren, internationale Touristen anzuziehen, zusammen mit großen Marken bei Hotels, Freizeit und Unterhaltung. Mehr Unterhaltungsangebote und integrierte Resorts würden vielleicht nicht nur Umwelttouristen und Budgetreisende anlocken, sondern auch größere Zahlen von ausgabenfreudigeren Touristen, vor allem aus China und Indien.

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