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Renditeziele 2014 Anlegerumfrage: Aktien vorne, Erwartungseinbruch bei Edelmetallen

Mark Mobius
Mark Mobius
Laut dem diesjährigen „Global Investor Sentiment Survey“ (GISS) von Franklin Templeton sind 80 Prozent der deutschen Anleger optimistisch oder sehr optimistisch, dass sie ihre persönlichen langfristigen Anlageziele erreichen. Als Renditeziel nannten sie für 2014 im Schnitt 5,5 Prozent und für die nächsten zehn Jahre 6,4 Prozent pro Jahr.

Diese Werte sind noch höher als die aus der GISS-Umfrage vom letzten Jahr (4,9 beziehungsweise 6,2 Prozent). Im Vergleich zum europäischen Durchschnitt geben sich deutsche Anleger jedoch genügsam, liegt dieser doch bei 9,6 Prozent für die nächsten zehn Jahre. Der globale Durchschnitt liegt bei 12,4 Prozent. Aktien wird das höchste Renditepotenzial zugetraut

Gut fünf Jahre nach dem Aktienmarkteinbruch von 2008/2009 und den darauf folgenden Erholungsrallys zeigen die Umfrageergebnisse dieses Jahr erstmalig sehr deutlich, dass Anleger der Anlageklasse Aktien kurz- wie langfristig das höchste Renditepotenzial beimessen.

Auf die Frage, welche Anlageklasse 2014 (und in den nächsten zehn Jahren) die höchste Wertentwicklung aufweisen wird, stimmten 38 Prozent der Befragten in Deutschland für Aktien, deutlich vor den 25 Prozent für Immobilien, die 2013 als die kurz- wie langfristig mit Abstand aussichtsreichste Anlageklasse gesehen wurden.

Auffällig ist auch die Stimmungsänderung beim Ausblick für Edelmetalle. Waren die Erwartungen für Edelmetalle 2013 noch gleichauf mit Aktien, so sehen nur noch 10 beziehungsweise 12 Prozent (für 2014 beziehungsweise für die nächsten zehn Jahre) der Befragten Gold und Co. an erster Stelle. In der Praxis lieber konservativ

Die vorherrschende positive Grundstimmung über die weitere Entwicklung von Aktienmärkten bewegt den Großteil der Anleger nicht dazu, ihre Anlagestrategie offensiver auszurichten. Bei der Frage nach der Portfoliozusammensetzung für 2014 gab die Hälfte der deutschen Anleger an, dass sie im Vergleich zu den Vorjahren eine aus ihrer Sicht eher konservative Depotaufstellung verfolgen werden.

Aktien sind sowohl für 2014 als auch für die nächsten zehn Jahre unter den Befragten hierzulande an dritter Stelle unter den risikoreichsten Anlageklassen.

Auf Platz 1 und 2 finden sich Alternative Anlagen (außerbörsliche Beteiligungen, Derivate, Hedgefonds) und der US-Dollar. 21 Prozent der Deutschen zählen Bankeinlagen wie Sparbücher, Festgelder oder Geldmarktkonten zu den drei risikoreichsten Anlageklassen für die nächsten zehn Jahre.

Vorübergehende Verluste mit rationaler Herangehensweise aushalten

Reinhard Berben, Geschäftsführer von Franklin Templeton Investment Services GmbH, kommentiert: „Das größte Risiko für Anleger liegt darin, vermeintliche Risiken kategorisch zu meiden und Vermögensanlagen nicht an langfristigen Realitäten auszurichten. So laufen sie Gefahr, etwaige Anlageziele deutlich zu verfehlen. Richtig verstanden und verortet können sich bewusst eingegangene Risiken angemessen auszahlen.“

Und Berben ferner: „Insbesondere bei Aktien-Investmentfonds müssen Anleger ihre Anlageziele mit denen des Fondsmanagers vergleichen. Dabei ist der Faktor Zeit oftmals das größte Risiko für den Anleger: Ein Fondsmanager nimmt kurzfristige Wertschwankungen als Chance wahr, um langfristige Anlageziele zu erreichen. Der Anleger reagiert auf die Wertschwankungen oft mit Vertrauensverlust und dem Verkauf seiner Anteile. Eine rationale Herangehensweise wäre es, vorübergehende Verluste auszuhalten und somit die Strategie des Fondsmanagers mit zu tragen.“

Und wie wollen Anleger in 2014 investieren?

28 Prozent der Deutschen planen 2014 in Immobilien anzulegen. Doch fast genauso viele, nämlich 25 Prozent der Befragten, gaben an, dass sie in Aktien aus dem eigenen Land investieren werden. Zudem wollen 23 Prozent in Schwellenländeraktien und 21 Prozent in Industrieländeraktien investieren.

Peter Stowasser, Vertriebschef von Franklin Templeton in Deutschland, kommentiert: „Das relativ hohe Wirtschaftswachstum in einigen Schwellenländern führt dort zu steigendem Binnenkonsum und so zu höheren Umsätzen und Gewinnen der lokal ansässigen Unternehmen. Davon wollen Anleger hierzulande zunehmend profitieren.“

Die Umfrageergebnisse zeigen zudem, dass Anleger aus aller Welt, die mit einem Finanzberater zusammenarbeiten, breiter gestreute Portfolios haben und mit größerer Wahrscheinlichkeit außerhalb des eigenen Landes investieren als solche Anleger, die ohne Berater Geld anlegen. Sie sind auch optimistischer, was das Erreichen ihrer finanziellen Ziele anbelangt, und haben höhere Erwartungen hinsichtlich ihrer Anlageerträge.

Wichtig: Eine breite Streuung des Portfolios

Die Ergebnisse belegen dies auch für Deutschland, wo 35 Prozent der Befragten mit einem Finanzberater zusammenarbeiten. Diese Gruppe veranlagt knapp 10 Prozent mehr außerhalb Deutschlands und hat eine Renditeerwartung von 7,5 im Vergleich zu 5,9 Prozent für die nächsten zehn Jahre.

„Wir denken, dass die breite Streuung eines Portfolios für die Erreichung langfristiger Anlageziele unabdingbar ist. Ein Berater kann dem Anleger aufzeigen, wie er sein Portfolio besser diversifiziert, und ihm dabei neue Anlageklassen und Regionen näherbringen“, sagt Peter Stowasser.

Die Methodik

Im Rahmen des Franklin Templeton Global Investor Sentiment Survey, der weltweiten, von ORC International durchgeführten Umfrage zur Anlegerstimmung, wurden 11.113 Personen aus 22 Ländern befragt: Brasilien, Chile und Mexiko in Lateinamerika; Australien, China, Hongkong, Indien, Japan, Malaysia, Südkorea und Singapur im asiatisch-pazifischen Raum; Frankreich, Deutschland, Schweden, Griechenland, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien in Europa, Südafrika sowie die USA und Kanada in Nordamerika.

In Lateinamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum und Südafrika wurden Personen im Alter von 25 bis 65 Jahren befragt, in Europa und Nordamerika Personen ab 25. Die Befragten mussten über privates Anlagevermögen wie Aktien, Anleihen, Investmentfonds etc. verfügen. Außerdem wurde für jedes Land eine Mindestgrenze für das private Anlagevermögen festgelegt, um sicherzustellen, dass die Befragten über ausreichende Anlagen verfügten und damit über das nötige Grundwissen zur Beantwortung der Erhebungsfragen.

Die Umfrage wurde in allen Ländern vom 2. bis 15. Januar durchgeführt. Die Stichprobe für Deutschland bestand aus 504 Männern und Frauen mit einer Mindestanlagesumme von 20.000 Euro. Das durchschnittliche jährliche Haushaltsnettoeinkommen lag bei 56.000 Euro, das Durchschnittsalter bei 49 Jahren und das durchschnittlich investierbare Vermögen betrug 128.000 Euro.




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