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Rente nach Maß So funktioniert die Indexbeteiligung

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So funktioniert die Indexbeteiligung

Die Tabelle Zeigt, wie die Indexbeteiligung von Indexpolicen funktioniert. Eine gute Wertentwicklung nimmt die Police mit – aber nur bis zu einer bestimmten Obergrenze, dem Cap. Er beträgt hier 4,00 Prozent. Das heißt, die Police liefert in sehr guten Indexjahren weniger Rendite als der Index. Monatliche Verluste können die Rendite reduzieren. Liegt der Index aber für das gesamte Jahr im Minus, geht dieser Verlust nicht in die Police ein. Hier ist das Ergebnis für das Jahr dann 0, oder es Gibt einen Garantiezins, je nach Modell.

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Quelle: IVFP

Um die Renditechancen der Indexpolicen zu bewerten, hat sich das IVFP die Wertentwicklung des Euro Stoxx 50 jeweils am 1. Januar von 1995 bis 2013 angeschaut und angenommen, dass der Cap konstant bei 3,80 Prozent lag. Hätte der Kunde sich immer für die Indexbeteiligung entschieden, hätte er im Mittel einen Gewinn von 6,54 Prozent jährlich erzielt.

„Damit hätte der Kunde auch die Rendite von klassischen Lebensversicherungen geschlagen, die im gleichen Zeitintervall im Schnitt bei etwa 5,44 Prozent pro Jahr lag“, sagt Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP. Das ist immerhin gut ein Prozentpunkt mehr.

„Bei einem Index-Stichtag am 1. Juni wären es sogar 2 Prozentpunkte mehr gewesen“, so Hauer. Und weiter: „Für kürzere Laufzeiten unter 20 Jahren kann der Index-Stichtag eine entscheidende Rolle bei der zu realisierenden Rendite spielen.“

Bei längeren Laufzeiten würden sich die Renditen dann aber wieder angleichen. Ganz entscheidend für die Rendite der Produkte ist neben des verwendeten Index auch die Höhe des Caps. Das hat das IVFP auf Basis von rollierenden Zwölf-Jahres-Durchschnittsrenditen für unterschiedliche Obergrenzen überprüft.

Das Ergebnis: Eine Erhöhung des Caps um 0,5 Prozentpunkte vergrößerte die durchschnittliche Rendite pro Jahr um etwa einen Prozentpunkt. Ein Plus von einem Prozentpunkt beim Cap zog eine um 2 Prozentpunkte höhere Rendite der Police nach sich.

Die Analysten untersuchten auch, bei welchem Cap die Rendite von Indexpolicen ungefähr die laufende Verzinsung von klassischen Lebensversicherungen erreicht. Für den Zeitraum 1995 bis 2013 und einem Index-Stichtag am 1. Januar war das ein Cap von 3,3 Prozent bei Verwendung des Euro Stoxx 50. „Ab dieser Obergrenze hätten Indexpolicen sich besser entwickelt als klassische Rentenversicherungen“, so Hauer.

Auch die Kosten der Produkte haben sich die IVFP-Forscher angeschaut. Sie ergeben sich eher indirekt: Die meisten Versicherer wählen als maßgeblichen Index den Euro Stoxx 50 – und zwar den Kursindex. Das heißt, dass den Kunden die Dividendenzahlungen der Unternehmen entgehen.

Die Dividendenrendite des Euro Stoxx 50 liegt aktuell immerhin bei rund 3,7 Prozent. „Im Mittel übersteigt der Performance-Index den Kursindex um etwa 2,9 Prozentpunkte je Jahr“, sagt Hauer. „Das bedeutet aber nicht, dass der Sparer auch Renditeeinbußen in dieser Höhe hat.“

Ein Grund hierfür ist der Cap: In den Monaten, in denen die Rendite des Kursindex den Cap übersteigt, spielt die höhere Rendite des Performance-Index keine Rolle mehr.

Hauer: „Nur in den Zeiträumen, in denen der Kursindex Renditen unterhalb des Caps erzielt, gibt es einen Effekt.“ Abhängig von der Höhe der Renditeobergrenze und dem Betrachtungszeitraum lag die maximale Renditeeinbuße im Untersuchungszeitraum bei etwa 1,55 Prozent.

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Quelle: Bloomberg

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