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Rentenfonds-Manager Michael Hasenstab: So würde sich Trumps Grenzsteuer auswirken

Michael Hasenstab, Investment-Chef bei Templeton Global Macro
Michael Hasenstab, Investment-Chef bei Templeton Global Macro | Foto: Franklin Templeton

Welche Folgen hätte die von Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf geforderte „border adjustment tax“ (BAT) auf die Konjunktur? Hierzu erklärt Michael Hasenstab: „Eine BAT sollte die Konkurrenzfähigkeit US-amerikanischer Unternehmen steigern, die bestehenden Anreize eliminieren, Gewinne im Ausland anzuhäufen und die Einnahmen steigern, die benötigt werden, um eine erhebliche Senkung des gesetzlichen Körperschaftsteuersatzes zu finanzieren.“ Letzterer sei derzeit der höchste in der OECD, so der Investment-Chef bei Templeton Global Macro in der vollständigen Ausgabe der Research-Publikation Global Macro Shifts.

„Die Umsetzung einer BAT würde zudem der Einführung einer Mehrwertsteuer gleichkommen, welche die meisten US-Handelspartner bereits erheben, und einheitliche Wettbewerbsbedingungen schaffen“, so die Einschätzung von Hasenstab und leitenden Mitgliedern von Templeton Global Macro. „Die Handelspartner würden allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach bei der World Trade Organization (WTO) Beschwerde einlegen und könnten Vergeltungsmaßnahmen ergreifen – auch wenn das Risiko eines umfassenden Handelskriegs unserer Meinung nach gering ist.“

US-Dollar vor Aufwertung

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„Wir gehen davon aus, dass der US-Dollar eine Aufwertung verzeichnen würde. Diese würde allerdings nicht so stark ausfallen, dass sie die Auswirkungen der BAT auf die Konkurrenzfähigkeit von Ein- und Ausfuhren vollständig ausgleichen würde“, so Hasenstab weiter. „Infolgedessen würden höhere Importpreise die Inflation vorübergehend erhöhen, unserer Schätzung zufolge um etwa einen Prozentpunkt. Einige US-Firmen, die mit Importen konkurrieren, würden die Gelegenheit erhalten, ihren Marktanteil über eine Importsubstitution zu erhöhen. Ihr Erfolg hierbei würde jedoch auch von Investitionen und Produktivitätssteigerungen abhängen.“

Als Konsequenz erwartet der Rentenfonds-Manager: „Exportunternehmen würde es gut ergehen, während Importeure, einschließlich großer Einzelhändler und Raffinerien, unter der Entwicklung leiden würden.“ Daraus zieht er als gesamtwirtschaftliches Fazit: „Unter der Annahme, dass die Handelsspannungen unter Kontrolle bleiben, gehen wir davon aus, dass die politischen Anpassungen das Wirtschaftsumfeld insgesamt verbessern, Investitionen fördern und die Wirtschaftstätigkeit antreiben würden.“

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