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Rentenmärkte: „Bei Bundesanleihen droht eine Preisblase“

Koen van de Maele von Dexia Asset Management
Koen van de Maele von Dexia Asset Management
In den letzten vier Monaten hat sich die Stimmung an den Finanzmärkten deutlich verbessert – vor allem, weil die Europäische Zentralbank (EZB) den Banken billige Kredite zur Verfügung gestellt hat. Im Rahmen zweier langfristiger Refinanzierungsgeschäfte (LTROs, longer-term refinancing operations) können sie sich insgesamt eine Billion Euro mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Zins von einem Prozent leihen.

Sind damit jetzt alle Probleme gelöst?

Noch im November 2011 war zu befürchten, dass dem Finanzsystem die Liquidität ausgeht, weil die Probleme im Euroraum außer Kontrolle zu geraten drohten. Seinerzeit war die Reaktion der EZB zweifellos gerechtfertigt und notwendig.

Heute scheint es aber fast, als hätten die Finanzmärkte die Bedeutung der Zentralbankmaßnahmen überschätzt. Indem die EZB mit ihren massiven Liquiditätsspritzen für Ruhe an den Märkten gesorgt hat, hat sie sicherlich etwas Zeit erkauft. Aber noch immer gibt es kein Konzept gegen die strukturellen Ungleichgewichte innerhalb des Euroraums.

Schuldenberge bleiben

Einmal mehr ist die europäische Politik gefragt. Sie muss endlich handeln und die wichtigen Probleme anpacken, insbesondere die zu hohe Verschuldung sowie die Produktivitäts- und Wettbewerbsunterschiede zwischen den Ländern der Währungsunion.

Provokant formuliert könnte man sagen, dass bisher lediglich der einfache Teil des Weges hinter uns liegt. Der langwierige und schwierige Abbau der enormen Schuldenberge hat gerade erst begonnen.

Die Schwierigkeiten Spaniens, sein Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen, zeigen sehr genau, welche Probleme noch vor uns liegen. Auch für einige der kerneuropäischen Länder könnte es schwierig werden, die geplanten Maßnahmen zur Defizitbegrenzung umzusetzen, beispielsweise für Frankreich, wo im Mai Präsidentschaftswahlen anstehen.

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