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Aktualisiert am 31.03.2020 - 16:36 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

Reputationsrisiken zu groß Fifa steht bei deutschen Banken längst auf der schwarzen Liste

Die jüngsten Ereignisse beim Weltfußballverband Fifa bestätigen die Vorsicht deutscher Banken. „Die Fifa steht bei uns schon einige Zeit auf der schwarzen Liste, weil Reputationsrisiken zu groß sind“, sagte ein Mitarbeiter einer großen deutschen Bank gegenüber der Tageszeitung Die Welt. Auch andere deutsche Geldhäuser haben demnach keine Geschäfte mit dem Fußballverband getätigt, weil die Gefahr für den eigenen Ruf größer sei als der mögliche Ertrag. Eine Begründung für die Vorsicht lautet aus Bankkreisen, dass die Berichterstattung in Deutschland schon länger kritisch mit dem Geschäftsgebaren der Fifa umgehe. Zudem habe die Finanzkrise, Banken vorsichtiger bei der Auswahl ihrer Kunden werden lassen. Bevor heute eine Bank eine Kundenbeziehung eingehe, prüfe die interne Controlling-Abteilung, ob sie sich damit Probleme ins Haus holen könnte. Und die Fifa sei schon länger ein rotes Tuch, teilten mehrere Banker der Nachrichtenagentur Reuters mit. Grundsätzlich gebe es drei Kategorien von unerwünschten Kunden, die auf schwarzen Listen landeten, sagte ein Bankinsider gegenüber der Welt. Ganz oben stünden den Angaben zufolge Unternehmen und Personen, gegen die Sanktionen verhängt wären. Die zweite Kategorie bestehe aus Firmen, die in umstrittenen Branchen wie Glücksspiel, Waffenhandel und Prostitution tätig seien. Die dritte Kategorie, in die auch die Fifa falle, sei aber die schwerste, meint der Insider. Hier könnten sich die Banker nicht auf Vorschriften berufen, sondern müssten ihrem Bauchgefühl vertrauen. Die Fifa erlebt aktuell ihre größte Krise. Ermittler aus den USA und der Schweiz ermitteln gegen den Verband wegen möglicher Schmiergelder bei der Vergabe von Weltmeisterschaften. Der Präsident der Organisation hat seinen Rücktritt erklärt, kurz nachdem er wiedergewählt wurde. Im Zuge der US-Ermittlungen tauchen diverse Namen großer Bankhäuser auf, über die verdächtige Geschäfte abgewickelt wurden. Deutsche Institute sollen nicht auf der Liste stehen.

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