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Riester-Rente: Deutsche sind verunsichert, ob sich das Produkt lohnt

Wolfram Erling
Wolfram Erling
43 Prozent der Bundesbürger haben bislang einen Riester-Vertrag abgeschlossen. Von den unentschlossenen halten 16 Prozent der Menschen eine Riester-Rente für nicht notwendig. Das geben mit 18 Prozent vor allem Männer an, so eine Umfrage von Union Investment zur Altersvorsorge im zweiten Quartal 2012.

Rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, durch wiederholte Gesetzesänderungen irritiert zu sein. 38 Prozent sind durch die vielen kritischen Medienberichte nicht sicher, ob ein Riester-Sparplan wirklich einen Mehrwert bringt.

„Die Ergebnisse belegen, dass die Menschen durch die pauschale und teilweise ideologisch geprägte Kritik nachhaltig verunsichert wurden. Die Folge ist, dass sie dann oft lieber nichts mehr sparen oder Produkte wählen, die für eine Altersvorsorge nicht geeignet sind“, sagt Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. „Die Kritik an einzelnen Riester-Angeboten muss differenziert dargestellt werden. Denn es gibt genügend gute und transparente Produkte und das System der Riester-Rente ist nach wie vor für die meisten Menschen von Vorteil“, so der Experte.

Deutsche sehen sich in der Altersvorsorge gut aufgestellt

Allgemein sehen sich 62 Prozent der Deutschen auf dem richtigen Weg, um während der Rente keine finanziellen Einbußen zu erleiden. Nur rund jeder fünfte Befragte denkt, noch nicht genug für seine Altersvorsorge getan zu haben.

Die Annahme, über eine ausreichende Zusatzrente zu verfügen, hat entsprechende Auswirkungen auf die Bereitschaft, sich mit der privaten Altersvorsorge zu beschäftigen. Zwar halten es immer noch zwei Drittel der Befragten für notwendig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Jedoch gab rund jeder Fünfte (21 Prozent) an, sich nicht mit einer privaten Zusatzrente beschäftigen zu müssen.

Dass die Befragten nicht mehr für ihre Zusatzrente tun wollen, fußt auf der Vorstellung, den Betrag der künftigen privaten Altersvorsorge relativ genau kennen. Nahezu alle Finanzentscheider (94 Prozent) gaben an, zumindest eine ungefähre Ahnung über die zu erwartenden Auszahlungen zu haben. Bei den 20- bis 29-Jährigen sind es immerhin noch 80 Prozent.

Summe der Rentenansprüche checken lassen

„Es ist erfreulich, dass so viele Menschen eine Ahnung über ihre private Vorsorge haben. Entscheidend für die Rentenzeit sind jedoch die Ansprüche aus allen drei Schichten – also der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Vorsorge“, sagt Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Er empfiehlt, die Summe der Rentenansprüche regelmäßig von einem Experten berechnen zu lassen. „Erst nach so einem Check kann man sicher sein, ob die bisherigen Sparanstrengungen ausreichen oder ob man mehr tun muss.“

Hintergrund: Seit Mitte 2007 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Thema Altersvorsorge durchführen. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

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