Übersicht: Riester-Rente

Die private Altersvorsorge in Deutschland steht vor der Reform. Konkrete Vorschläge hierfür hat ein Expertenrat der Bundesregierung jetzt vorgelegt. Darin konnten sich die Vertreter der Versicherungsbranche in einem entscheidenden Punkt nicht durchsetzen. Jetzt wollen sie bei Details nachbessern.

Die Bundesregierung will die Riester-Rente endlich reformieren. Vorsorgesparer sollen zukünftig mehr Wahlfreiheit haben, wenn sie die staatlichen Zulagen mitnehmen wollen. Empfehlen können ihnen Vermittler hierfür bald auch Fonds und Co. Mit den bisherigen Produkten sind viele nämlich unzufrieden.

Die Verbände haben sich bereits zur geplanten Reform der Altersvosorge geäußert. Nun fragte DAS INVESTMENT bei Fondsgesellschaften und Versicherern nach. Die meisten hielten sich zurück, nur fünf antworteten – darunter auch zwei Anbieter, die das Riester-Neugeschäft eingestellt haben.

Private Altersvorsorgedepots mit Fonds fördern, Riester-Rente umbauen: Eine Expertengruppe der Bundesregierung hat Vorschläge zur Reform der privaten Altersvorsorge vorgelegt. Die Finanzbranche lobt den „Paradigmenwechsel“. Kritik kommt dagegen aus der Versicherungswirtschaft und von Verbraucherschützern.

Die deutschen Lebensversicherer ziehen einen insgesamt negativen Schlussstrich unter das vergangene Jahr. Besonders schlecht lief es für die wenigen im Markt verbliebenen Riester-Anbieter. „Auch für 2023 sind die Aussichten gedämpft“, heißt es vom Branchenverband. Doch es gibt auch einen Lichtblick.

Die wieder steigenden Zinsen verschaffen deutschen Lebensversicherern Luft: Sie müssen weniger Geld zurücklegen, um ihre Versprechen gegenüber Altkunden einhalten zu können. Dennoch will die deutsche die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) wachsam bleiben und ändert die Taktik.

Die Deutschen blicken wieder etwas zuversichtlicher auf ihre Zeit als Rentner. Doch die aktuelle Lage bewerten viele Menschen hierzulande weiterhin als schlecht. Skeptisch zeigen sich in einer aktuellen Umfrage zu ihrer Stimmung beim Thema Altersvorsorge vor allem Frauen, Ältere und Ostdeutsche.

Trotz Inflation sorgen die meisten Menschen für ihre Rente vor, so das Ergebnis der Swiss Life-Vorsorgestudie. Sie fangen früher als noch vor zehn Jahren mit dem Sparen an und setzen dabei vor allem auf zwei Anlageklassen.

Dass die Rentenpolitik eine Rosskur verdient hat, ist zwar Konsens. Über das Wie gehen die Meinungen aber weit auseinander. Deutlich wurde das jetzt wieder einmal bei einer Podiumsdiskussion zur Frage „Ist die Altersvorsorge bedroht?“. Das komplette Streitgespräch zeigen wir in einem Video.

Für ihre Steuererklärung haben die Deutschen zwar noch vier Monate Zeit – und sie ist für viele nicht verpflichtend. Doch häufig lohnt sich die Abgabe trotzdem: Im Durchschnitt zahlt der Fiskus rund 1.000 Euro zurück. Hierfür können auch Kosten für Versicherungen angegeben werden, erklärt der GDV.

Egal, ob Fondspolice, Riester oder Rürup: Wer fürs Alter vorsorgt, legt das Geld eigentlich für sich selbst zurück. Doch wenn der Kunde bereits in jungen Jahren verstirbt, zählt das Bezugsrecht. Die Kunden können hiermit Hinterbliebene absichern, müssen die Angaben aber regelmäßig überprüfen.

Beim Thema Altersvorosorge verhalten sich die Deutschen äußerst paradox: Auf ihren Lebensstandard im Alter schauen die Menschen hierzulande zwar mit großem Pessimismus. Trotzdem sind sie kaum bereit, Geld für die private Altersvorsorge anzusparen – und wenn, dann verzichten sie auf Renditechancen.

Versicherer, Fondshäuser und Verbraucherschützer haben höchst unterschiedliche Ideen, wie die Riester-Rente reformiert werden soll. Das Beste aus den drei Gedankenwelten verbindet ein aktuelles Konzept. Denn bei steigenden Zinsen werden krasse Konstruktionsfehler sichtbar.

Um ihre Rente aufzustocken, will die Mehrheit der Bundesbürger mit speziellen Altersvorsorgeprodukten wie Lebensversicherungen oder Riesterrente sparen, zeigt eine Umfrage. Einen deutlichen Geschlechterunterschied gibt es bei Aktien und Fonds.

Mindestens 70 Prozent des Kapitals eines Riester-Vertrags wird dem Kunden als lebenslange Rente in monatlichen Raten ausgezahlt. Bei den entsprechenden Angeboten berechnen aber nicht wenige Sparkassen und Volksbanken ihren Kunden auch Kosten, die aus Sicht von Verbraucherschützern unzulässig sind.

Das Landgericht Köln hat einem Riester-Sparer recht gegeben, der gegen seinen Lebensversicherer geklagt hatte: Die Zurich hatte seinen Rentenanspruch einseitig gekürzt. Auf Anfrage von DAS INVESTMENT konnte das Unternehmen bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme hierzu abgeben.