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Riester über Riester Walter Riester: „So ließe sich die Riester-Rente optimieren“

Der ehemalige Arbeitsminister Walter Riester (Mitte) diskutierte auf der Hauptstadtmesse von Fonds Finanz mit Martin Gräfer, Vorstandsmitglied „Die Bayerische“ (li.), und Joachim Haid, Gründer der Initiative „Pro Riester“.
Der ehemalige Arbeitsminister Walter Riester (Mitte) diskutierte auf der Hauptstadtmesse von Fonds Finanz mit Martin Gräfer, Vorstandsmitglied „Die Bayerische“ (li.), und Joachim Haid, Gründer der Initiative „Pro Riester“. | Foto: Das Investment

So etwas Wichtiges wie die Diskussion um die Zukunft der Rente gehört nicht in den Wahlkampf, sagt Walter Riester. Der Ex-Arbeitsminister im Kabinett Schröder hat das staatlich geförderte Rentenmodell 2002 ins Leben gerufen. Das Ergebnis sei nicht ganz so ausgefallen, wie er es sich ursprünglich gedacht habe, betont Riester heute bei öffentlichen Auftritten immer einmal wieder. Er habe politische Zugeständnisse machen müssen.

Jetzt stand Walter Riester noch einmal auf dem Podium. Im Rahmen der Hauptstadtmesse des Maklerpools Fonds Finanz diskutierte er mit Joachim Haid, Geschäftsführer von Softfin und Gründer der Initiative „Pro Riester“, und Martin Gräfer, Vorstandsmitglied der Versicherung „Die Bayerische“, über das Rentenmodell, das bis heute seinen Namen trägt.

Wer höhere staatliche Renten fordere, müsse sich auch überlegen, an welcher Stellschraube er drehen wolle, an der Ausgaben- oder der Einnahmenseite, so Riester: Entweder verkürze man die Dauer des Rentenbezugs, indem man das Eintrittsalter nach hinten schiebe. Oder man hebe alternativ den Rentenbeitrag oder den Steuerzuschuss an – die Last trägt auf jeden Fall der Verbraucher. Das umlagefinanzierte Rentensystem sei 1957 unter dem Gesichtspunkt der Vollzeitbeschäftigung entwickelt worden. Inzwischen seien jedoch 40 Prozent der Menschen in Teilzeit beschäftigt und zahlten entsprechend weniger ein, gibt Riester zu bedenken.

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Dass das Modell Riesterrente beibehalten werden solle, steht für Walter Riester außer Frage. Allerdings hält er es für verbesserungswürdig. Es gebe einige Stellschrauben, an denen optimiert werden könne. Riester präsentiert dazu auch Vorschläge:

Man könnte etwa politischerseits festlegen, dass Steuerrückerstattungen aus Riester-Verträgen auch weiterhin für die Altersvorsorge verwendet werden müssten. Er ärgere sich heute, dass er diese Regelung nicht gleich ins Gesetz aufgenommen habe, bekennt Riester heute: „Der Finanzminister würde keinen Euro verlieren. Und wir hätten einen enormen Schub bei der Rente“. Eine andere Idee des Renten-Initiators persönlich: Schichtarbeiter könnten die Hälfte ihrer steuerfreien Schichtzulage verpflichtend in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen müssen. Die Schichtzulage bliebe auch so steuerbefreit – und erfüllte mit der Alterssicherung auch langfristig einen guten Zweck. 

Der Ex-Arbeitsminister hat auch einen Tipp für Berater: Statt in den Abgesang auf die vermeintlich zu verwaltungsaufwendige und kostenintensive Riester-Rente einzufallen, sollten Berater besser die Gelegenheit ergreifen und mit Riester-Hilfe ihre Kundenkontakte pflegen. Berater könnten einmal jährlich den Faden aufnehmen, ihre Kunden kontaktieren und die Zulagen-Anträge feinjustieren. Auf diese Weise entgingen den Kunden keine staatlichen Zulagen – und Berater hätten regelmäßig einen Anlass, den Kommunikationsfaden mit ihren Kunden wiederaufzunehmen.

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