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Aktualisiert am 20.06.2013 - 16:20 Uhrin VersicherungenLesedauer: 8 Minuten

Risiko vor Rendite: Neue Wege bei Fondspolicen

„Das geht auch besser: Sie waren schlechter als der Markt.“ Nach dem dritten Versuch gibt der Kunde auf. Den japanischen Aktienindex Nikkei 225 zwischen 1985 und 2000 konnte er noch schlagen, beim  MSCI Emerging Markets zwischen 1995 bis 2010 kam er ins Straucheln, und beim Hongkong-Index Hang Seng zwischen 1985 und 2000 versagte er ganz.

Wäre es kein Spiel, hätte er viel Geld verloren. Um Geld geht es bei dem von Standard Life entwickelten Börsenspiel aber zunächst nicht. Die App, mit der die Kunden ihr Geschick in realen Börsen-Szenarien testen können, ist vielmehr dazu da, um ihnen etwas zu erklären.

Denn die Spieler müssen nicht nur den Markt schlagen, sondern sich auch gegen einen Konkurrenten – das Capital Security Management (CSM) von Standard Life – durchsetzen.Das automatisierte Trendfolgemodell analysiert die Auf-und-Ab-Bewegungen des Markts, ermittelt Trends und bestimmt anhand dessen den Zeitpunkt, um aus dem Markt herauszugehen und wieder ein-zusteigen.

Doch CSM ist nicht nur zum Spielen da. Standard Life setzt das Modell auch im Rahmen der Fondspolice Maxxellence Invest ein, wo es das Verlustrisiko in schwachen Marktphasen begrenzen soll. Dort analysiert CSM das Kapitalmarktumfeld jedes einzelnen Fonds.

Deuten die Ergebnisse auf eine länger anhaltende Abwärtsbewegung hin, schichtet Standard Life das Kundengeld aus dem betroffenen Fonds in einen sicheren Geldmarktfonds um. Zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab, fließt das Geld wieder in den Fonds zurück.

Das Modell arbeitet mit der stochastischen Simulation. „Für Laien sind die Hintergründe ziemlich schwer zu verstehen“, sagt Claus Mischler, Leiter Produktentwicklung bei Standard Life. Daher habe er mit seinem Team beschlossen, den Kunden die Funktionsweise von CSM mit einem Film und einem interaktiven Spiel zu erklären.

Risiko vor Rendite

Nach den Verwerfungen der Finanzkrise wollen viele Kunden genau wissen, wie ihre Finanzprodukte funktionieren. Auch der Gesetzgeber erwartet Transparenz. Seit Jahresanfang müssen Finanzberater bei jedem Fondskauf die sogenannte Geeignetheitsprüfung durchführen. Diese basiert auf den Angaben aus dem Wertpapierhandelsgesetz-Bogen (WPHG-Bogen) und enthält Informationen über Kenntnisse und Erfahrungen, finanzielle Verhältnisse sowie Anlageziele des Kunden.

Dabei prüft der Berater unter anderem, ob der Kunde die Risiken verstehen und finanziell tragen kann. Fällt die Antwort auf eine dieser Fragen negativ aus, darf der Berater das Produkt nicht empfehlen. Im Versicherungsbereich gilt die WPHG-Pflicht jedoch nicht. „Zu Unrecht“, meint Jörg Strobel, Generalbevollmächtigter der BCA-Tochter Bank für Vermögen.
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