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Risikomanagement Lassen sich Schwankungen kontrollieren?

Risikomanagement: Messung, Analyse und Steuerung aller relevanten Portfoliorisiken – mit dem Ziel, ein optimales Chance-Risiko-Verhältnis zu erreichen
Risikomanagement: Messung, Analyse und Steuerung aller relevanten Portfoliorisiken – mit dem Ziel, ein optimales Chance-Risiko-Verhältnis zu erreichen | Foto: supansa9/iStock

In früheren Zeiten konnte ein aus Aktien und Anleihen bestehendes Portfolio eine gewisse Stabilität und zugleich eine ausreichende Rendite liefern. Das ist heute anders: „Der Grund dafür ist auf der Anleiheseite zu suchen“, weiß Carsten Roemheld. „Bis zur Finanzkrise brachten zehnjährige Bundesanleihen eine Rendite von2 bis 3 Prozent, weiter zurück in der Vergangenheit sogar noch mehr“, so der Kapitalmarktstratege der Fondsgesellschaft Fidelity.

Kam es zu Turbulenzen am Aktienmarkt, stabilisierten seinerzeit die sicheren und schwankungsarmen Bundesanleihen das gemischte Portfolio. Aktuell bringen zehnjährige Bundesanleihen jedoch eine negative Rendite. Hinzukommt, dass Aktien und Anleihen in bestimmten Marktphasen immer wieder in die gleiche Richtung tendieren.

Roemheld: „Die Korrelation nahm in den vergangenen Jahren gerade in Perioden, in denen es an den Kapitalmärkten turbulent wurde, immer wieder zu. Deshalb funktioniert die traditionelle Vermögensverwaltung nicht mehr.“ Schon heute werden Anlageprodukt ein Risikoklassen von1 (sehr geringes Risiko) bis 7 (sehr hohes Risiko) eingestuft. Diese Einteilung ist gesetzlich vorgeschrieben, soll Investmentlösungen für Berater und Anleger leichter vergleichbar machen und findet sich in den „Wesentlichen Anlegerinformationen“.

Der Hintergrund: ein herausfordernderes Marktumfeld

Das Umfeld niedriger Zinsen und hoher Volatilität stellt das Asset-Management vor neue Herausforderungen.

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Quelle: Fidelity

Steigt die Volatilität stark an, kann sich die Risikoklassifizierung von Finanzprodukten ändern. Im-Zweifel passt das Produkt dann nicht mehr zum Risikoprofil des Anlegers. Mit Inkrafttreten der Mi-FiD-II-Richtlinie kann dies für den Berater Nachberatungspflichten auslösen. „Dann wird der Berater seinen Kunden informieren müssen und unter Umständen sogar für entstehende Verluste haften“, sagt Claude Hellers, Leiter Vertrieb und Wholesale von Fidelity International Deutschland.

Genau das ist das Risiko traditioneller Mischfonds-Portfolios. Denn steigt zum Beispiel die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen, kann auch die Schwankungsbreite des gesamten Portfolios ansteigen – und zwar über die vom Kunden gewählte Risikoklasse hinaus.

„Tatsächlich ist festzustellen, dass sich die Risikoklasse etlicher Fonds seit Ende 2015 erhöht hat“, sagt Hellers. Es braucht also neue Lösungswege, die das Risiko besser kontrollieren.

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