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Robeco: Europäische Aktien rücken in den Fokus

Léon Cornelissen
Léon Cornelissen
Die Wahrscheinlichkeit eines traditionellen Konjunkturaufschwungs ist leicht gestiegen. Basisszenario der Investmentstrategen bleibt mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent jedoch ein unter dem langjährigen Durchschnitt liegendes Wachstum. Die europäische Wirtschaft ist auf dem Weg der Besserung. Die aktuellen Einkaufsmanagerindizes bestätigten, dass die Erholung im Euroraum Fahrt aufnimmt. Angeführt wird die Erholung von Deutschland, aber auch Frankreich ist auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Anleger müssten allerdings im Hinterkopf behalten, dass die wirtschaftliche Stabilisierung bisher moderat ausfallen.

Niedrige Inflation hilft der Wirtschaft  

Die jährliche Teuerung im Euroraum ist zuletzt auf 1,1 Prozent gesunken. Damit bietet sich der Europäischen Zentralbank ein gewisser Spielraum für zusätzliche geldpolitische Stimuli, auch wenn angesichts der aktuellen Konjunkturerholung keine Eile für übereilte Schritte besteht. Ich erwarte für die USA, dass der Streit um den Staatshaushalt und die Anhebung der Schuldenobergrenze die Expansion der Wirtschaft nur vorübergehend beeinträchtigt. Die US-Wirtschaft zeigt nachhaltige Stärke, wie die Konjunkturindikatoren schließen lassen. Vorteilhaft ist, dass sich die Teuerung in den Vereinigten Staaten auf 1,5 Prozent reduziert hat. Favoritenwechsel an den Aktienmärkten

Ich stehe US-Titeln wegen der Haushaltsstreitigkeiten in Washington etwas reservierter gegenüber. Wegen der starken Realwirtschaft ist es wahrscheinlich, dass die US-Notenbank in den kommenden Monaten mit der Reduzierung ihrer monatlichen Anleihekäufe (Tapering) beginnt.

Europäische Aktien halte ich zunehmend für attraktiv: In Europa hat sich das Ertragswachstum beschleunigt und die Gewinnmultiplen sehen ebenfalls günstiger aus. Auch die Perspektiven an der Tokioter Börse sehe ich positiv, denn die Konjunktur verbessert sich signifikant, die Unternehmensgewinne steigen überdurchschnittlich und der Yen ist weiter schwach. Angesichts der eigenen wirtschaftlichen Stärke wird Japan wohl die Mehrwertsteuer im kommenden April wie geplant von fünf auf acht Prozent anheben können.
Neutral sehe ich die Aktienmärkte der Schwellenländer. Das Gewinnwachstum und die Bewertungen der Unternehmen verbessern sich. Allerdings erwarten wir noch keine signifikanten Fortschritte in der Allgemeinwirtschaft. Die Politik hat nur begrenzten Spielraum, die aktuelle zyklische Wirtschaftsabschwächung zu bekämpfen.

High Yields überzeugen

Ich bezorzuge High-Yield-Bonds - vor allem wegen des stabilen fundamentalen Umfelds. Die Ausfallraten im High-Yield-Segment sollten 2013 und 2014 auf dem tiefen Niveau von rund zwei Prozent verbleiben. Zwar liegt der Renditespread von Hochzinsanleihen mit aktuell rund 490 Basispunkten knapp unter dem langfristigen Durchschnitt. Jedoch überzeugt die Perspektive auf attraktive absolute Erträge. Bei Investmentgrade-Unternehmensanleihen ist das anders: Ihre niedrigen Renditeaufschläge bieten keinen ausreichenden Puffer bei möglichen Zinssteigerungen. Ich stufe diese Anlageklasse daher mit „Neutral“ ein. Von Staatsanleihen wiederum rate ich wegen der vorherrschenden negativen Realzinsen weiterhin ab.

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