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Robeco „Kommt die Korrektur, sind US-Aktien der sicherste Ort für Anleger“

Robeco-Chefanlagestratege Lukas Daalder: „Um eine „Einheit” des S&P 500 zu kaufen, müssen US-Bürger heute 113 Stunden arbeiten“
Robeco-Chefanlagestratege Lukas Daalder: „Um eine „Einheit” des S&P 500 zu kaufen, müssen US-Bürger heute 113 Stunden arbeiten“

Aktien klettern auf immer neue Allzeithochs, wobei die Kluft zwischen den Kursen der Titel im S&P 500, der nur US-amerikanische Werte umfasst, und den zugrundeliegenden Unternehmensgewinnen einerseits sowie anderen Aktienmärkten andererseits größer wird.

Nordkorea & Co. lässt Märkte in der Spur

Möglicherweise wird die Rally aber nicht enden, wenn nicht ein Ereignis eintritt, das einen Kurssturz auslöst. Die Ironie liegt darin, dass im Falle einer solchen „Korrektur“ der US-Aktienmarkt der sicherste Ort wäre. Wir sind bestimmt nicht die ersten und vermutlich auch nicht die letzten, die Star Wars zitieren. „Die Macht ist stark in ihnen“ beschreibt die derzeitige Rally am Aktienmarkt aber recht treffend.

Trotz aller Hindernisse, die dieser Rally in den Weg gelegt werden, stellen wir am Ende eines jeden Monats fest, dass keines davon sie aus der Bahn geworfen hat. September – der Monat mit den stärksten Schwankungen? Das hat die Börse ignoriert. Der mangelnde Fortschritt bei den Brexit-Verhandlungen? Wen interessiert das? Nordkorea – das Land des ‚kleinen Raketenmannes‘? Eine gute Gelegenheit, um Aktien zu kaufen. Die schwache politische Führung der USA? Kein Thema!

Der US-Markt ist nur allzu bereit, Risiken zu ignorieren und nach Gründen zu suchen, um noch höher zu steigen. Das Momentum ist stark. Was aber bei Anlegern große Besorgnis ausgelöst hat ist, dass der US-Aktienmarkt teuer geworden ist.

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Dass der US-Aktienmarkt inzwischen teuer ist, können Anleger auf dreierlei Weise feststellen. Erstens durch einen Blick auf das zyklisch bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis (Cyclically Adjusted Price to Earnings – CAPE), das den Durchschnitt der realen Unternehmensgewinne der letzten zehn Jahre mit dem S&P 500-Indexstand vergleicht. Die CAPE-Kennzahl hatte bekanntlich unmittelbar vor dem Platzen der spekulativen Dot-Com-Blase wie auch vor dem Börsenkrach zu Beginn der Großen Depression in den 1930er Jahren Höchstwerte erreicht. Mit dem 30,7-fachen der Gewinne wiesen US-Aktien Ende September ein Niveau auf, das bequem innerhalb der obersten fünf Prozent der bisher gemessenen Werte liegt.

Die zweite Möglichkeit zu zeigen, dass der S&P 500 über das reale Wirtschaftswachstum hinaus sehr viele gute Nachrichten eingepreist hat, ist ein Vergleich des Anstiegs des S&P 500 mit den Unternehmensgewinnen. In den letzten sechs Jahren sind die ausgewiesenen Gewinne je Aktie um 22 Prozent gestiegen, der S&P 500 aber um 122 Prozent und damit mehr als fünf Mal so stark. Es ist also unbestreitbar, dass der S&P 500 in den letzten Jahren der zugrundeliegenden Wirtschaft davongeeilt ist.

                                                                                     Quelle: Robeco, Bloomberg

Die Kluft zwischen den Aktienkursen und den zugrundeliegenden Unternehmensgewinnen wird größer.

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