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Robeco Marktkommentar 5 Gründe, trotz Volatilität optimistisch zu sein

Lukas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions
Lukas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco Investment Solutions
Für die Marktschwankungen in den ersten vier Monaten des Jahres werden viele Faktoren verantwortlich gemacht. Zu den Sündenböcken in Bezug auf die Volatilität gehören Notenbanken und riskante Handelsstrategien. Die Verlaufsmuster an den Märkten sind allerdings bislang nicht ungewöhnlich.

Die meisten der Hypothesen zur Erklärung der massiven Schwankungen kann man sogar in Frage stellen: Der Glaubwürdigkeitsverlust der Notenbanken, die niedrigen Zinssätze und zu höherer Volatilität beitragende Handelsstrategien haben wahrscheinlich alle einen Einfluss ausgeübt – und könnten in Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen. Man darf diese Faktoren aber nicht einfach für die gesamte Volatilität in den letzten Monaten verantwortlich machen.

MSCI World Index zeigt keine klare Trendänderung

Der Blick auf die Entwicklung der Standardabweichung in den täglichen Veränderungen des MSCI World Index zeigt keine klare Trendänderung, sondern einen normalen Anstieg der Volatilität – nach dem bemerkenswert niedrigen Schwankungsniveau von 2014. Selbst wenn wir den in den letzten sechs Monaten erreichten Spitzenwert der Volatilität nehmen, liegt dieser nicht in den seit 1988 gemessenen obersten zehn Prozent.

Anders ausgedrückt: Es besteht vielleicht der Eindruck hoher Volatilität, aber die Geschichte zeigt, dass diese nicht aus dem Rahmen fällt. Wir haben eine natürliche Volatilitätszunahme gesehen, die mit der Spätphase der Erholung globaler Aktien in Verbindung steht. Insgesamt steigen die Aktienkurse in dieser Phase immer noch, aber unter größeren Schwankungen. Die beste Option in dieser Situation ist so genanntes Range Trading, also während Verkaufswellen kaufen und bei Rallys verkaufen.



Märkte schwanken in beunruhigender Weise zwischen zwei Extremen


Ist das normal? Ja, allerdings schwanken die Märkte in beunruhigender Weise zwischen zwei Extremen und können in ein und demselben Quartal eine Kehrtwende von „alles verkaufen” zu „alles kaufen” vollziehen. Wir wissen, dass Volatilität an den Finanzmärkten eine normale Erscheinung ist. Wir haben die Krise von 2007 bis 2009 und den Kurssturz in den Jahren 2000 bis 2002 überstanden und sind uns deshalb sehr wohl bewusst, dass es an der Börse rau zugehen kann.

Was uns beschäftigt, ist, dass wir anscheinend immer wieder in nur wenigen Wochen von Marktverhältnissen, die sich wie „das Ende der Welt“ anfühlen, zu solchen wechseln, in denen es heißt „Gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen“. Das wirft aus Anlegersicht Fragen auf: Ist das einfach nur „business as usual“ in der Spätphase eines Bullenmarkts? Oder gibt es Argumente, die vermuten lassen, dass hier strukturelle Elemente am Werk sind?

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