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Robeco-Experten für Unternehmensanleihen Jetzt ist aktives Fondsmanagement gefordert

Sind derzeit vorsichtig positioniert: Sander Bus (l.) und Victor Verberk, Co-Heads des Unternehmensanleihen-Teams bei Robeco
Sind derzeit vorsichtig positioniert: Sander Bus (l.) und Victor Verberk, Co-Heads des Unternehmensanleihen-Teams bei Robeco

Die Fundamentaldaten und insbesondere das Wirtschaftswachstum sind für Unternehmensanleihen nach wie vor günstig. Die Spreads sind niedrig und machen die Papiere teuer. Mit Blick auf den Markt gibt es dennoch keinen Grund zur Panik. Wir sind in einer Situation, in der aktive Manager gefordert sind. Da die US-Notenbank Fed dabei ist, ihre Quantitative-Easing-Maßnahmen rückgängig zu machen und die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors in absehbarer Zeit drosseln wird, dürfte die Volatilität zunehmen. Dies wird in unserem Anlageuniversum zu einer breiteren Streuung führen, sodass sich Gelegenheiten für eine gezielte Emittenten-Auswahl ergeben dürften.

Die US-Kreditmärkte dürften vorangehen

Mehrere Indikatoren weisen darauf hin, dass der Kreditzyklus seinem Höhepunkt entgegengeht. Es ist schwierig, den Wendepunkt genau vorherzusagen. Märkte können eine ganze Weile auf einem „Hochplateau” verweilen. Nach unserer Einschätzung gehen die US-Märkte voran und haben den Gipfelpunkt des Bullenmarktes bereits hinter sich.

Abbildung 1: Der Marktzyklus zeigt Robecos Einschätzung zu den einzelnen Segmenten des Unternehmens-anleihemarkts.

                                                                                               Quelle: Robeco

Fundamentaldaten: anhaltendes Wachstum und Dollarschwäche

Das Weltwirtschaftswachstum wird von drei Konjunkturlokomotiven gezogen: den USA, Europa und China. Eine zentrale Frage lautet, wie lange der US-Konjunkturzyklus andauern wird? Durch die finanzpolitischen Stimulierungsmaßnahmen könnte er etwas verlängert werden. Doch diese verstärken auch die Ungleichgewichte und werden letztlich zu einer tiefer gehenden Rezession führen. Die Inflation ist nach wie vor sehr verhalten, alle Voraussetzungen für eine Zunahme sind in den USA aber bereits gegeben: knappes Arbeitskräfteangebot, schrumpfende Erwerbsbevölkerung sowie die „Zutaten” doppeltes Defizit und zunehmender Protektionismus.

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Die Verschuldung von US-Unternehmen liegt auf untragbar hohem Niveau. Dagegen erlebt Europa ein solides Wirtschaftswachstum. Die Risiken gehen sicherlich nicht von Europa aus. Wenn sich die US-Konjunktur verlangsamt, wird Europa davor jedoch nicht gefeit sein.

Schwellenländer-Investoren sollten den US-Dollar im Auge behalten: Die dortigen Märkte sind sehr entspannt und erwarten eine Fortsetzung der Dollarschwäche. In Anbetracht des weiter anschwellenden doppelten US-Defizits können wir uns eine weitere Abwertung der US-Währung vorstellen – kommt es nicht dazu, könnten Schwellenländeranleihen ernsthaften Risiken ausgesetzt sein. Ausländische Kreditnehmer nutzen den Dollarmarkt zur Beschaffung von Finanzmitteln. Wenn der Dollar abwertet, stärkt dies ihre Bilanzen. Ein stärker werdender Dollar würde genau das Gegenteil bewirken.

Das Bewertungsniveau ist überall hoch

Die Märkte für Unternehmensanleihen sind in allen Rating-Kategorien teuer, sowohl in Europa als auch in den USA. Dennoch haben wir weiter eine Präferenz für Europa. Für europäische High-Yield-Anleihen bekommen Anleger im Vergleich zu den Papieren von US-High-Yield-Emittenten mit ähnlichem Rating immer noch zusätzliche Spreads. Bei Investment-Grade-Emittenten unterscheiden sich die Spreads kaum, wobei europäische Unternehmen aber tendenziell etwas konservativer sind.

In Europa sehen wir bei Anleihen aus dem Finanzsektor immer noch ein Wertpotenzial. So sollten Anleihen von Versicherungsgesellschaften eine gewisse Absicherung gegen steigende Zinssätze bieten, denn ihre Ertragskraft nimmt bei steigenden Zinssätzen normalerweise zu. Dasselbe gilt für Banken, die von einem Rückgang Notleidender Kredite und von stärkeren Bilanzen profitieren.

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