LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 4 Minuten

Robert Halver Handelskrieg oder nicht – das bestimmt China

Seite 3 / 3

Daher ist bei deutschen Exportfirmen die Freude über die kürzlich gezeigte friedliche Handels-Konzilianz Chinas groß. Allerdings wird handelspolitisch zukünftig nichts mehr so sein, wie es einmal war. Erstens wird Trump China, aber auch Europa Daumenschrauben anlegen. So wird die EU ihre Zölle auf US-Produkte und damit gemäß internationalem Handelsrecht auch auf Produkte anderer Länder wie Südkorea oder Japan senken müssen. Der Konkurrenzkampf um die Fleischtöpfe der Weltwirtschaft wird für in Deutschland produzierende Firmen härter.

Zurzeit fehlt mir leider noch die Hoffnung, dass die GroKo mit einer reformfreundlichen Wirtschaftspolitik kompensierend eingreift. Zweitens wird Trump alias Captain America das Wahlkampfthema Handelskrieg bis zur Kongresswahl im November auskosten, um mit Buy America-Patriotismus zu punkten. Twitter wird seinen bekanntesten Nutzer sicher nicht verlieren. Für Volatilität an den Aktienmärkten ist also ähnlich gesorgt wie für Bier auf Junggesellenabschieden.  

Bremsspuren auch am US-Aktienmarkt

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Dennoch, sowohl in China, aber auch Amerika reicht der IQ eines ordinären Kaninchens aus, um zu erkennen, dass Handelskriege auch die eigene Heimatfront zerstören. Trump dürfte es nicht entgangen sein, dass jeder seiner handelsrestriktiven Tobsuchtsanfälle auch am amerikanischen Aktienmarkt Bremsspuren hinterlässt. Hatte sich Trump nicht noch bis Ende Januar als Held des amerikanischen Volkskapitalismus über gestiegene Aktienkurse gefeiert? Würde ein heißer Handelskonflikt aus Altersvorsorge nachhaltig Altersentsorge machen, könnte das die Stromleitung für seinen Heiligenschein kappen.

Insgesamt ist kein heißer Handelskrieg mit Aktien-Verbrennungen dritten Grades zu erwarten, im schlimmsten Fall kommt es zu einem lauwarmen Bauernaufstand. Aktien bleiben attraktiv, zumal der Dax bei 11.800 Punkten eine gewaltige Unterstützung hat.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion