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Robert Halver zur Bundestagswahl „Die Lage ist zu ernst für den Schlafmützen-Wahlkampf“

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Ebenso müssen wir die Bewältigung der Flüchtlingskrise selbst stemmen und die Sicherung der EU-Außengrenzen keinen Dritten überlassen, die sich wie Kuckuckskinder im fremden Nest aufführen. Hier hat Europa seine Hausaufgaben immer noch nicht gemacht. Stattdessen führen sich die Europäer untereinander wie Kleinkinder auf, die sich ihre Sandburgen gegenseitig zerstören. Ein starkes Signal von Europa in die Welt sieht anders aus.

Eine europäische Musketier-Haltung muss auch gegenüber China gezeigt werden. Sich wegen amerikanischem Liebesentzug bedenkenlos China anzuvertrauen, wäre so, als würde man sich einen hungrigen Alligator als Schoßhund zulegen. Um ihn gewogen zu stimmen, wird er verlangen, unsere industriellen Know How-Träger aufzufressen. Ja auch China „trumpt“ sehr gerne, denkt bei seiner wirtschaftlichen Weiterentwicklung nur an einen, an sich.

Die EU muss geostrategisch ein potenter Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit sein, der wie bei Vollkasko auch bei fremdverschuldeten Auffahrunfällen durch z.B. Amerika zahlt. Ohne starkes Europa hat selbst Deutschland (wirtschafts-)politisches Untergewicht.

Wie sichert Deutschland seinen Wohlstand auch noch morgen?

Mit Innovation, Zuverlässigkeit und Qualität hat Deutschland wie kein anderes Land die Industriewelt beherrscht. Das schlägt sich auch in guten Arbeitsmarktdaten nieder. Allerdings muss man auch den prekären Niedriglohnsektor, Zweitjobs und das Thema Leiharbeitsverträge erwähnen. Wie in Amerika ist auch in Deutschland das Jobwunder vor allem quantitativer, nicht unbedingt qualitativer Natur.

Mit deutschen Schlüsseltechnologien spielt man nicht. Im Wahlkampf tut die deutsche Politik aber alles, um Besitzer und zukünftige Autofahrer zu verunsichern. Einerseits werden Verbrennungsmotoren als Dinosaurier verschrien. Andererseits will man an dieser Technologie noch viele Jahre festhalten. Was denn jetzt? Die unselige Diskussion über wie viel Nachrüstung sinnvoll ist, die massenhafte Enteignung durch Fahrverbote und öko-ideologische Feldzüge gegen den Diesel sind Tritte gegen das Schienbein der deutschen Autoindustrie. Wir sprechen von mindestens 800.000 Arbeitsplätzen. Was spricht dagegen, an neuer sauberer Diesel-Technologie, E-Mobilität, Brennstoffzelle, etc. gleichzeitig zu arbeiten und im Wahlkampf einfach mal den Mund zu halten.

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