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Robert Halver zur EZB-Sitzung "Wasser predigen, aber Wein saufen!"

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Und warum sollte sich die EZB angesichts dieser Risiken zu früh auf Enthaltsamkeit festlegen, von der „Freibier für alle“-Haltung verabschieden und damit im Extremfall ihr gesamtes Rettungswerk mit trübsinniger Ernüchterung gefährden?

Währungsabwertungswettlauf in vollem Gange

Nach Jahren der Schwäche hat der Euro gegenüber allen großen Handelswährungen kräftig zugelegt. Die Gründe sind dabei wenig überzeugend: Seit April 2017 hat die EZB ihre Anleihekäufe zwar von zuvor 80 auf 60 Milliarden Euro reduziert. Zum Vergleich: Die US-Notenbank kauft gar keine Anleihen mehr.

Der Hintergrund ist, dass sich die Exportwelt in einem Währungsabwertungswettlauf befindet. Kein Wunder, wenn der Weltkonjunkturkuchen kein kalorienreicher  Sahne-, sondern nur noch ein einfacher Rührkuchen ist, muss jedes Land sehen, wie es außenwirtschaftlich satt wird. Exportbeschleunigung über Währungsabwertung war doch schon immer ein gern genutztes Instrument, das jetzt auch Amerika liebgewonnen hat.

Warum sollte Trump denn dem handelsüberschüssigen Deutschland die Exporttüren über einen starken US-Dollar noch weiter öffnen? Ebenso genießen Japan, Korea und mittlerweile das mit Europa nicht mehr so innig vereinte Vereinte Königreich ihre gegenüber Euro abwertenden Exportwährungen wie unsereins die letzten schönen Sommertage.

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