LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MeinungenLesedauer: 4 Minuten

Robert Halvers Kolumne „Denk ich an GroKo in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht“

Seite 2 / 2

Leider besitzen diese globale Mobilität aber nur die allerwenigsten deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie müssen sich auf die deutsche Politik verlassen oder sind verlassen. Daher hat die GroKo die verdammte Pflicht, wirtschaftspolitisch Reformen zügig anzugehen. Diese unpopulären Schritte mögen der Bevölkerung zunächst wehtun, sind aber notwendig, damit Millionen an Arbeitsplätzen und Sozialleistungen auch noch morgen und übermorgen auf Grundlage einer stark wertschöpfenden Wirtschaft gesichert beziehungsweise zu bezahlen sind. Hat jemand „Rücken“, so tut die Physiotherapie am Anfang auch weh. Aber ohne diese Behandlung ist der schmerzfreie aufrechte Gang längerfristig nicht möglich. Couch Potatoe zu bleiben und zur Schmerztablette zu greifen, ist zwar angenehmer. Allerdings wird damit nur das Symptom, nicht der Kreuzschmerz kuriert, der immer größer wird.

Das „Steuer-Tourette“, das unkontrolliert den Tic „Steuererhöhung“ erschallen lässt, muss zukünftig unbedingt in Schach gehalten werden. Noch mehr fiskale Enteignung führt zu Abwanderung und damit weniger Wirtschaftswachstum.

GroKo-Politiker dürfen sich nicht als Direktoren eines deutschen Industriemuseums empfehlen

Unternehmen sollten Deutschland aber möglichst wenig mit Amerika oder Asien fremdgehen müssen. Sie sollen hier investieren und für nachhaltigen Wohlstand sorgen. Erst dann macht der großkoalitionär kombinierte Wahlslogan von Union und SPD der Bundestagswahl 2017 Sinn: Für soziale Gerechtigkeit in einem Deutschland, in dem wir gut und gerne leben.

Alternativ werden Entlassungen in Deutschland wie bei Siemens oder ThyssenKrupp nur der Beginn einer fatalen Entwicklung sein. Dabei kann die Wirtschaftspolitik der betriebswirtschaftlichen Seite - wo sicher keine Fehlerfreiheit herrscht - nicht einfach den schwarzen Peter zuschieben. Der Wirtschafts-Fisch stinkt vom Berliner Regierungs-Kopf her.

Süße politische Überkorrektheit, Selbstzufriedenheit, Innovationsalarm und das grenzenlose Verlassen auf das zinsdrückende Sonderkonjunkturprogramm der EZB wirken auf den Wirtschaftsstandort Deutschland wie ungefilterte Abgase auf die Luftqualität. Wer nicht mit der Zeit geht, verduftet früher oder später.

Hat eine GroKo 2.0 den wirtschaftlichen Ernst erkannt? Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion