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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 8 Minuten
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Robo-Advising und Berater-Tools Wie Blackrock die Digitalisierung der Finanzbranche vorantreibt

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Im besten Sinne unauffällig


Die Deutsche Bank hat rund zehn solcher Partner: „Blackrock ist unter den ausländischen Anbietern der erste und bisher einzige, der in Deutschland quasi Heimatmarktstatus erreicht hat. Die Aufstellung von Blackrock bei Produkten, Vertriebsunterstützung aber auch Marketing und Kommunikation ist extrem breit und kann sich zum Teil mit inländischen Asset-Managern messen“, sagt Arnd Seybold, Produktmanager für Investmentfonds.

Dass kein Fondsmanager in Frankfurt sitzt und alles in London gemanagt wird? Kein Problem, meint Seybold: „Man hat trotzdem schnellen Zugriff auf die Portfoliomanager. Entweder per Videokonferenz, oder persönlich, indem sie kurzfristig eingeflogen werden.“ Ein weiterer Vorteil von Blackrock sei einer, den man auf den ersten Blick gar nicht sieht. „Die Fondsabwicklung ist im besten Sinne des Wortes unauffällig“, erzählt Seybold.

Auch Gerrit Weber ist vom reibungslosen Service angetan. „Blackrock ist seit vielen Jahren bei uns strategischer Partner“, sagt der Fachbereichsleiter für Produkte bei der Commerzbank. „Es hat eine große und gute Produktpalette und einen guten Vertriebsservice. Das Gesamtpaket stimmt.“ Weber ist es wichtig, dass eine Fondsgesellschaft den Anleger versteht und die richtige Sprache spricht. Präsentationen und Kundenveranstaltungen sind immer wieder die Probestücke für solche Kriterien. Aber auch wenn er selbst oder sein Team Fragen haben. „Sie sind dann einfach schnell zur Stelle“, so Weber.

Was die Produktpalette betrifft, so hat sich Blackrock nicht zuletzt durch mehrere geschickte Übernahmen in eine starke Position gebracht. 2006 kaufte es Merrill Lynch Investment Managers inklusive deren legendärem Rohstoff- und Goldaktienteam. Der Blackrock World Gold und der Blackrock World Mining Fund wurden Milliarden-Seller. Das hat sich mit den fallenden Rohstoffpreisen erst einmal erledigt.

Dafür trumpft Blackrock nun in anderen Kategorien auf. Mit iShares und seinen 1,1 Billionen Dollar verwaltetem Vermögen hat es den Weltmarktführer für Indexfonds in der Palette. Das ist mehr als doppelt so viel wie beim Zweitplatzierten Vanguard. Die Popularität führt so weit, dass der Vertriebsmann eines ETF-Konkurrenten einmal seufzend eingestand, dass man in Asien ein Gespräch manchmal gar nicht erst zu beginnen braucht. Denn man ist ja nicht iShares.

Und nicht zuletzt liefern auch die normalen, aktiv gemanagten Fonds immer ernst zu nehmende Ergebnisse ab. Die Leistungen bei europäischen Aktien sind beachtlich, ebenso wie bei Rentenfonds, was vor allem das Team um Rentenchef Michael Krautzberger zu verantworten hat. „Aber auch wenn man in anderen Anlagekategorien sucht, stößt man immer wieder auf Fonds von Blackrock“, meint Commerzbank-Mann Weber. Arnd Seybold ergänzt: „Eine Zeit lang basierten die Vertriebserfolge ausschließlich auf Energie- und Rohstoffaktienfonds. Es hat wirklich lange gedauert, bis auch in anderen Asset-Klassen ernstzunehmende Produkte in Erscheinung traten. Heute ist Blackrock ein Vollanbieter.“

Aber es gibt auch eine Schwäche, die selbst Vertriebsmann Christian Machts einräumt: „Es sind deutsche Aktien, da haben wir bisher nur den Dax-ETF von iShares.“ Sollte man diese Lücke vielleichtmal schließen? „Ich weiß nicht“, sagt Machts. „Die Konkurrenz aus Deutschland ist sehr stark.“ Lieber konzentriere man sich auf andere Felder: Bei Multi-Asset-Fonds und alternativen Anlagen soll demnächst noch einiges passieren, ebenso wie bei nachhaltigen Anlagen. Letztere fragten vor allem institutionelle Anleger zunehmend nach.