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Rohstofffonds: Runter vom Teller

Mit Essen spielt man nicht. Das lernen schon kleine Kinder. Banken und Fondsgesellschaften indes dürfen das. Sie wetten an den Futures-Märkten auf steigende Preise von Mais, Weizen und zig anderen Nahrungsmitteln. Ist das ein Problem?

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat das 2011 von Journalist und Autor Harald Schumann untersuchen lassen. Sein Ergebnis: Ja, denn Wetten an den globalen Rohstoffbörsen treiben die Preise in die Höhe. Sie haben eine Mitschuld am weltweiten Hunger. Das sitzt.

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Doch können Investoren, die über den Terminmarkt in Rohstoffe investieren, sich also weder einen Sack Mais noch literweise Orangensaft ins Depot legen, die echten Warenpreise wirklich beeinflussen? Rohstoff-Futures sind schließlich nichts anderes als eine Wette auf die künftige Entwicklung der aktuellen Preise, der sogenannten Spot- Preise. Gehandelt werden die Erwartungen der Marktteilnehmer.

Joachim von Braun untersucht den Zusammenhang derzeit. Der Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung der Universität Bonn: „Unsere Forschungen haben ergeben, dass sich die Spekulation mit Agrar-Futures dann preistreibend auswirkt, wenn die Preise bereits stark unter Druck sind. Sie wirken preisspitzenverstärkend, verändern aber nicht das Preisniveau.“ Investoren sollten sich darum zurückhalten, „wenn die Märkte schon nervös sind“, so von Braun.

Die ersten Anbieter haben bereits reagiert. Die Dekabank, die Fondsgesellschaft der Sparkassen, will die Wetten auf wichtige Nahrungsmittel spätestens bis Ende des Jahres aus den Portfolios ihrer Rohstofffonds streichen. LBBW Asset Management hat jüngst einen Fonds ohne Lebensmittel-Wetten gestartet, den LBBW Rohstoffe 3 Ex-Food (WKN: A1H 729). Und sogar die Deutsche Bank will bis Ende dieses Jahres prüfen, inwieweit ihre Investments die Nahrungsmittelpreise beeinflussen. Fortsetzung folgt.

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