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Rürup-Rente und Selbstständige: Alarmierende Zahlen

Markus Drews
Markus Drews
„Die Situation ist alarmierend. Auf der einen Seite klafft bei Selbständigen mit geringen Einkommen eine große Vorsorgelücke. Auf der anderen Seite steht mit der Basisrente ein steuerlich gefördertes Vorsorgeprodukt zur Verfügung“, sagt Guido Birkner, Analyst beim F.A.Z.-Institut in Frankfurt am Main. „Aber: Die Nachfrage nach der Basisrente ist im Vergleich zu anderen Vorsorgeprodukten noch relativ gering.“

Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat im Auftrag von HDI-Gerling und dem F.A.Z.-Institut jeweils 500 Selbständige und 500 Angestellte mit einem Jahresbruttoeinkommen von über 66.000 Euro zu ihrem Vorsorgeverhalten und ihrer Einstellung gegenüber der Rürup-Rente befragt.

Die Basisrente: Alle wollen sie, keiner kennt sie

Die Ergebnisse: Garantierte Rentenleistungen, steuerliche Förderung und regelmäßige Rentenzahlungen sind die wichtigsten Anforderungen, die Selbständige an ein Altersvorsorgeprodukt stellen. Dass die Basisrente diese Anforderungen grundsätzlich erfüllt, wissen 30 Prozent der Selbständigen aber nicht. Dabei müssten sich Selbständige mit ihrer finanziellen Situation im Alter eigentlich besonders intensiv beschäftigen.

Laut Statistik leben nämlich Freiberufler länger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Selbständige Frauen übertreffen die allgemeine Lebenserwartung um drei, Männer sogar um fast vier Jahre. Entsprechend höher ist der Versorgungsbedarf für die Rentenphase. „Unsere Studie zeigt: Die Basisrente ist ein Wunschprodukt, das nach wie vor nur wenige Selbständige kennen“, sagt Markus Drews, Vertriebsvorstand von HDI-Gerling. „Über die Vorteile müssen wir gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern noch stärker aufklären. Die Chancen, dass das gelingt, stehen gut, denn immerhin planen 31 Prozent der Selbständigen, ihre Altersvorsorge aufzustocken.“ Altersvorsorge vom Unternehmenserfolg entkoppeln

Dass die Ansprüche auf eine Basisrente bei Insolvenz vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt sind, ist für Selbständige besonders wertvoll. Denn 53 Prozent der Freiberufler und Gewerbetreibenden haben Erträge aus dem eigenen Betrieb – zum Beispiel den Verkaufserlös – fest in ihre Altersvorsorge eingeplant. Gerät das Unternehmen jedoch vor dem Renteneintritt in eine Schieflage, steht dann die gesamte Vorsorgeplanung auf der Kippe. Mit der Basisrente können sich Unternehmer von der wirtschaftlichen Zukunft ihres Betriebs unabhängig machen.

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Neben Selbstständigen geht die HDI-Gerling-Studie auch auf das Vorsorgeverhalten von Beschäftigten, also von Angestellten und Beamten, ein. Während bei den Selbständigen vor allem Personen mit niedrigem Einkommen die Altersvorsorge vernachlässigen, sind es bei den Beschäftigten die Gutverdiener: Fast 90 Prozent von ihnen sehen keine Not, über bereits bestehende Versorgungen hinaus zusätzlich fürs Alter vorzusorgen.

Das aber ist mit dem weit verbreiteten Wunsch (82 Prozent), sich möglichst frühzeitig zur Ruhe zu setzen, nicht wirklich zu vereinen. Die Basisrente kann auch für diese Personen sinnvoll sein. Denn über den Sonderausgabenabzug für gezahlte Prämien hilft sie Personen mit hohem Einkommensteuersatz, ihre Steuerbelastung zu senken. Damit bezahle das Finanzamt schon heute einen Teil der Rentenbezüge von morgen.

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