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Aktualisiert am 04.09.2009 - 14:09 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 7 Minuten

Ruhestand erreicht – Leibrente oder Entnahmeplan?

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Aus der Wissenschaft: Entnahmeplan und Leibrente kombinieren Die Frage, wie das Vermögen im Ruhestand optimal genutzt wird, lässt auch Wissenschaftlern keine Ruhe. Besonders lohnend scheinen Kombinationen aus Entnahmeplänen und Leibrenten zu sein. Dies beruht auf einem Spezifikum der Leibrente, das als Survival Credit bekannt ist: Im höheren Lebensalter sind Leibrenten besonders günstig. Dies basiert auf dem Konzept der Rentenversicherung als Kollektiv. Weil die Versicherungsgesellschaft weiß, dass ein Teil der Kunden die statistische Lebenserwartung nicht erreicht, kann sie die Renten höher ansetzen.   Die Vorteile der Kombination zeigt eine Studie, die der Frankfurter Professor Raimond Maurer zusammen mit Ivica Dus für das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA, gehört zur Deutschen-Bank und der Zürich-Gruppe) angefertigt hat. Ziel war es, das Risiko zu minimieren, mit einem Entnahmeplan im Ruhestand weniger Leistungen zu erhalten als mit einer reinen Leibrente (Der optimale Mix aus Leibrente und Entnahmeplan).Das niedrigste Risiko wies dabei die Kombination aus aufgeschobener Leibrente und Entnahmeplan auf, bei der der Anleger inflationsbereinigt einen gleichbleibenden Betrag aus dem Fondsdepot entnimmt. Diese Kombination weist immer noch ein geringes Risiko auf, der Anleger könnte aufgrund der Entwicklung an den Kapitalmärkten weniger als bei einer reinen Leibrente erhalten. Zugleich bestehen jedoch auch gute Aussichten, dass er mehr bekommt. Der Durchschnitt der erhaltenen Leistungen für 100.000 Euro Einzahlung beträgt bei der Leibrente nur 95.420 Euro (in heutigen Preisen).  Dies hängt mit der Annahme zusammen, dass der Rentner genau die statistische Lebenserwartung der Police erreicht, und zum anderen mit den Kosten der Leibrente. Bei der Kombination aus Entnahmeplan und aufgeschobener Leibrente beträgt der statistische Mittelwert der Gesamtleistungen 101.420 Euro, also rund 6 Prozent mehr. Zudem erhalten Erben im Schnitt 17.350 Euro (in heutigen Preisen gerechnet).Das Chance-Risiko-Profil der Kombination ist also attraktiver als das der reinen Leibrente. Die Auflage des Gesetzgebers, Riester-Fondssparpläne in der Entnahmephase mit einer Rentenversicherung ab 85. Lebensjahr zu versehen, erscheint also durchaus sinnvoll.
Teil 2: Aus der Wissenschaft: Entnahmeplan und Leibrente kombinieren