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Sachwertinvestments Warum Immobilien-Investoren umdenken müssen

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„Es ist ein Irrglaube, dass Eigentümer problemlos weitere Mietsteigerungen durchsetzen können. Dann müssten die Nutzer ausziehen, weil sie die Belastung nicht mehr tragen können“, meint Böcher. Aber auch aus einem anderen Grund betrachtet er Investitionen in Wohnimmobilien als riskant. „Früher konnten wir ein Mehrfamilienhaus in guter Lage zum 14-fachen der Jahresmiete kaufen. Davon sind wir inzwischen weit entfernt.“ Wollen Anleger attraktivere Renditen erwirtschaften, müssen sie auf Standorte schwächerer Kategorien ausweichen. Die Argumente für Investitionen in B- oder C-Lagen hält Böcher jedoch für konstruiert. „Manche betonen dann die Top-Lage an einem schwachen Standort, doch das ändert nichts am Investitionsrisiko in einen schwachen Standort. Bei einer Immobilie wird es immer entscheidend bleiben, wo das Grundstück liegt. Ein Gebäude könnte abgerissen und woanders errichtet werden, die Lage dagegen bleibt einzigartig.“

Lieber akzeptiert der Paribus-Geschäftsführer Risiken, die mit einer Immobilienentwicklung verbunden sind. Mezzanine-Finanzierungen steht er aufgeschlossen gegenüber, ebenso wie Projekten, die die Paribus-Gruppe alleine oder mit einem Partner von Beginn an realisiert. So hat das Unternehmen zum Beispiel bei einer Projektentwicklung in Trier mit dem Crowd-Finanzierer Exporo kooperiert.

Entscheidend ist auch dabei das Timing. „Im Jahr 2010 hatten wir eine tolle Idee, leider etwas zu früh“, berichtet Böcher. Damals konzipierte die Paribus-Gruppe einen Wohnungsfonds mit 70 Prozent Bestand und 30 Prozent Sanierungsobjekten in Hamburg. „Wir fragten uns damals, wie wir als Emissionshaus unseren Anlegern einen Mehrwert bieten können. Die Kombination aus laufenden Einnahmen der bestehenden Wohnungen und aus dem aktiven Management der Immobilien mit Renovierungsbedarf erschien uns ideal.“ Doch der Fonds kam zum falschen Zeitpunkt. Innerhalb eines halben Jahres konnte Paribus genau einen einzigen Zeichner überzeugen. Wohnimmobilien waren den Anlegern seinerzeit zu langweilig und nicht sexy genug. „Schade, wir mussten den Fonds letztlich abwickeln“, erinnert sich Böcher. Ein Minusgeschäft war das Produkt für die Paribus-Gruppe dennoch nicht. „Das erste Bestandsobjekt aus dem Fonds konnten wir problemlos mit einem Gewinn in Höhe von 400.000 Euro verkaufen.“

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