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Schneller und günstiger Geldtransfer Banken dürften Bitcoin-Technologie nachahmen

FIS, Anbieter von Systemen zur Zahlungsabwicklung, prüft, ob eine öffentliche Datenbank mit Transaktions-Listen - wie die Blockchain bei Bitcoins - helfen könnte, Gelder über bestehende Netzwerke sicher zu transferieren, erklärt Fred Brothers, der Innovationsleiter der Firma, im Interview mit Bloomberg News.

Die Firma Fiserv, die Technologie für den Zahlungs-und Kontenverkehr bereitstellt, nimmt die Verschlüsselungen bei Bitcoins unter die Lupe, mit denen die Sicherheit der Transfers gewährleistet wird, sagt der Senior Vice President Marc West.

Solch ein Interesse verdeutlicht, wie sich die Wall Street die Vorzüge von Bitcoins zu Nutze machen könnten, ohne selbst auf die virtuelle Währung zurückzugreifen. Eine Reihe von Finanzfirmen dürfte das zugrunde liegende Konzept kopieren, um die eigenen Systeme oder Kundendienste aufzupolieren.

Grund dafür ist, dass Unternehmer und Einzelhändler Gefallen an Bitcoins finden, die 2008 von einem unbekannten Programmierer oder Programmierern ins Leben gerufen wurden. Denn für das Gewerbe stellt die Krypto-Währung eine günstige Alternative zu etablierten Bezahlsystemen dar, die Kreditkarten und telegraphische Auslandstransfers aussticht.

“Man kann mit Sicherheit sagen, dass sich jede Bank anschaut, was bei Bitcoins und diesen Technologieformen passiert”, sagt Steve Kenneally, ein Vice President des Bankenverbands American Bankers Association. “Die meisten größeren Banken untersuchen das. Je größer die Bank, desto weiter sind sie.”

Analysten von Goldman Sachs Group schrieben im März in einer Studie, dass Bitcoins zwar keine brauchbare Währung seien, die Technologie aber “vielversprechend” erscheine.

Die Software basiert auf einem öffentlichen Verzeichnis aller Transaktionen. Wenn jemand alle oder seinen Teil seiner Bitcoins ausgibt, wird der Eigentümerwechsel durch ein globales Computer-Netzwerk aufgezeichnet und in eine Liste eingetragen. Dadurch wird gewährleistet, dass eine einzelne Einheit nicht gleichzeitig von mehreren Personen gehalten oder ausgegeben wird. Die Betreiber der Computer werden für ihre Arbeit bei der Verifizierung von Transaktionen mit anteiligen Bitcoins belohnt.

Banker wie der 58-jährige Chef von JPMorgan Chase & Co. Dimon haben vorhergesagt, dass Bitcoins keinen Bestand haben werden, nachdem die Regierungen die virtuelle Währung ähnlichen Regeln und Bedingungen unterwerfen wie bei anderen Zahlungssystemen.

“Ich wäre nicht überrascht, wenn es das in zehn oder 20 Jahren nicht mehr geben sollte”, sagte Buffett, der 83-jährige Milliardär und Chef von Berkshire Hathaway im März in einem Interview mit CNBC. “Es erfüllt nicht die Anforderungen an eine Währung.”

Die Technologie könnte jedoch bestehende Systeme wie den elektronischen Zahlungsverkehr über das Automated Clearing House (ACH), das auch von Banken benutzt wird, verbessern - oder sogar ersetzen, meint Gil Luria, Analyst bei Wedbush Securities.

Wedbush selbst untersucht Luria zufolge den möglichen Gebrauch eines Bitcoin-ähnlichen Systems für den Mitteltransfer. Zu den Technologien gehöre auch das noch schnellere Transaktions-System des Bitcoin-Konkurrenten Ripple.

“Wenn es eine bessere Lösung gäbe, die uns sicher erscheint, glauben wir, dass wir das in unserer Infrastruktur nutzen würden”, sagt Luria, der nicht ausschließt, dass seine Firma direkt Bitcoins nutzen könnte. “Wenn die Banken untereinander Geschäfte in Bitcoins machen würden, wäre das eine enorme Gelegenheit.”

ACH bietet in den USA ein System für Lastschriften und Überweisungen. Über das Netzwerk sind nach Angaben des Verbands für elektronische Zahlungssysteme NACHA im vierten Quartal des vergangenen Jahres 9,8 Billionen Dollar geflossen. Die Abwicklung der Geschäfte dauert in der Regel einen Geschäftstag - während es bei Bitcoins nur Minuten und bei Ripple sogar nur Sekunden dauert.

“Was sich die Banken anschauen, ist die Modernisierung der Technologien, sie sie bereits haben”, sagt Cary Whaley, ein Vice President der Independent Community Bankers of America. Es gehe darum, die “eigenen Kanäle effizienter und schneller zu nutzen, indem das bestehende Zahlungssystem modernisiert wird.”

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