LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 4 Minuten
ANZEIGE

Schroders: Parlamentswahlen in Großbritannien Was das Wahlergebnis für die Finanzmärkte bedeutet

Seite 2 / 3

 David Docherty, Fondsmanager für britische Aktien bei Schroders:

Aus Sicht der Aktienmärkte: Unternehmen, die Gewinne im Ausland erzielen, werden möglicherweise von der Pfund-Schwäche profitieren

 „Selbst wenn es der konservativen Partei gelingt, eine Regierung zu bilden, ist Theresa Mays Autorität und ihre Fähigkeit, über den Brexit zu verhandeln, durch das Wahlergebnis erheblich geschwächt.”

Welche Unternehmen im FTSE dürften zu den Gewinnern und welche zu den Verlierern zählen? 

„Zunächst dürfte es bei britischen Aktien eine Flucht in sichere Papiere geben, da die Anleger robuste Unternehmen bevorzugen werden, die Gewinne im Ausland erwirtschaften.

Stark konjunkturabhängige, heimische Konsumgüterunternehmen wie Einzelhändler mit breitem Sortiment könnten unter einem schwächer werdenden Pfund zu leiden haben. Denn Wechselkursveränderungen wirken sich auf ihre Margen und die real verfügbaren Einkommen ihrer Kunden aus. Andere inländische Finanztitel wie Aktien von Banken, Wohnungsbau- und sonstigen Immobilienunternehmen könnten ebenfalls nachgeben.”

Brexit, Steuern und Wiederverstaatlichung? 

„Längerfristig ist eine Erholung des Pfunds möglich, falls der Markt eine geringere Wahrscheinlichkeit wahrnimmt, dass es tatsächlich zum Brexit kommen wird. Auch das Wachstum könnte sich wieder besser entwickeln, weil sich die Oppositionsparteien für höhere öffentliche Ausgaben einsetzen.

Da die Labour-Partei jetzt der Macht nähergekommen ist, werden die Anleger zunächst versuchen abzuschätzen, wie sich die in ihrem Wahlprogramm vorgesehenen höheren Steuern und eine deutlich stärkere staatliche Intervention (einschließlich der Verstaatlichung von Betrieben) auf die Unternehmen auswirken werden.

Auch wenn diese politischen Ereignisse Anlass für hitzige Diskussionen sein werden, werden Anleger sie im Zusammenhang mit anderen Faktoren betrachten. Hierzu gehören die allgemeine Weltwirtschaftslage, das Bewertungsniveau britischer Aktien und Überlegungen zu einer Aktienauswahl nach der Bottom-up-Methode.”