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„Schwarze Schwäne“ So gestalten Vermögensverwalter Kundenportfolios zukunftsfest

So gestalten Vermögensverwalter Kundenportfolios zukunftsfest
Foto: Pixabay

„Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“, wusste schon Mark Twain. Die Idee, tatsächlich im Voraus zu wissen, was in der Weltwirtschaft, an Börsen und Rentenmärkten demnächst geschieht, bleibt allerdings nur ein Traum. Dennoch lesen wir fast täglich, was angeblich bald passiert. Leider wird dabei oft nach dem Motto „only bad news are good news“ mediale Aufmerksamkeit erzeugt.

Die letzten Jahre zeigten, dass Situationen eintreten können, die bislang undenkbar schienen. Wer hätte vor drei Jahren an Negativzinsen oder einen mehrjährigen Ölpreis unter 50 US-Dollar pro Barrel geglaubt? Sind Sie persönlich sicher, dass die Zinsen nicht schneller steigen als erwartet, dass keine weiteren protektionistischen Politiker ihr Land aus der Euro-Zone führen?

Es wäre naiv oder vermessen, aus früheren Verläufen der Geschichte auf die Zukunft zu wetten. Der seriöse Vermögensverwalter wird einräumen, dass auch er keine Entwicklungen präzise prognostizieren kann.

Metapher vom Schwarzen Schwan

Die Börsianer nutzen gerne die Metapher vom Schwarzen Schwan (Black Swan) für sehr seltene und daher unvorhergesehene Ereignisse, die entscheidende wirtschaftliche Wenden einleiten. Die Formulierung stammt aus dem Mittelalter, in dem die Existenz von schwarzen Schwänen jahrhundertelang bestritten wurde. Wenn in Zeiten des Aberglaubens etwas auftauchte, das nicht in die Gedankenwelt passte, war es ein Omen für Unglück und Ungemach.

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Heute in der aufgeklärten Zeit wissen wir nicht nur, dass es tatsächlich schwarze Schwäne gibt. Wir müssen auch erkennen, dass es Ereignisse gibt, die Beteiligte, Beobachter und Betroffene absolut unvorbereitet treffen. Zwei Beispiele sind die Anschläge in New York im September 2001 oder 2011 die Nuklearkatastrophe von Fukushima.

Aufmerksamkeit für „normale“ Risiken

„Schwarze Schwäne“ können Vermögensverwaltern helfen, unerfreuliche Entwicklungen im Mandantendepot zu erklären. Aber sie sind wirklich selten. Gefragt ist vielmehr Aufmerksamkeit für die „normalen“ Risiken: Die Folgen des Brexit, das abgehaltene Referendum in Italien Anfang Dezember, die Entscheidungen Draghis und der EZB.

Fehlende Profitabilität der Banken, Wahlen in 2017 in Frankreich und Deutschland. Sie alle haben das Zeug, die Kapitalmärkte direkt zu beeinflussen. Die Auswirkungen der Trump-Wahl auf Dollar, Börse und Rentenmarkt zeigen das enorme Verunsicherungs-Potenzial solcher Neuigkeiten und Szenarien, die durchaus denkbar und damit eben keine Schwarzen Schwäne waren oder sind.

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