Schwellenländer-Anleihen Wenn die Währung die Rendite killt
Viele Fonds in der Morningstar-Kategorie „Euro-biased“ sind währungsgesicherte Versionen von in Dollar notierten Rentenfonds. Man erkennt sie am H für „Hedged“ im Fondsnamen. Eine Ausnahme ist der HI-Renten Emerging Markets (DE000A0ER3P2). Der ist direkt in Euro aufgelegt, abgesichert werden Fremdwährungen fast komplett, auch der Dollar. Hier entfällt die zwischengeschaltete Dollar-Dimension.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Bei den lokalen Währungen spart man sich den Dollar-Euro-Hedge besser. Denn wenn zum Beispiel der Dollar stark ist, verlieren die Lokalwährungen ihm gegenüber an Wert. In einer Euro-Dollar-gesicherten Anteilsklasse rechnet man diesen Verlust eins zu eins in Euro um – und zementiert ihn. Lässt man den Hedge aber weg, wirkt der stärkere Dollar auch gegenüber dem Euro. Somit zählt am Ende nur das, was die Währungen gegenüber dem Euro machen. Die Zwischenstation im Dollar ist nur ein rechnerischer Umweg.
Das gilt aber nur bei Fonds, die Anleihen ohne viel Derivate-Schmu enthalten. Ist der Fondsmanager aus Dollar-Sicht sehr aktiv und setzt sogar auf fallende Fremdwährungen, dann kann es sinnvoll sein, sein Ergebnis schön abgesichert vom Dollar in den Euro zu übertragen.
Im Zweifelsfall muss man bei jedem Fonds und jeder Tranche hinschauen, was mit den Währungen passiert. Denn sie sind zwar nur ein Teilaspekt im Anleihe-Universum der Schwellenländer. Aber ein sehr, sehr wichtiger.