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Aktualisiert am 02.01.2013 - 16:06 UhrLesedauer: 6 Minuten

Schwellenländer schlagen Industrienationen

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Die Reserve Bank Indiens beließ ihren Leitzins und den Mindestreservesatz im Juli unverändert. Allerdings gab sie bei den gesetzlichen Liquiditätsvorschriften (also jenen Bankeinlagen, die in staatliche Anleihen investiert werden müssen) um 100 Basispunkte (1,0 Prozent) auf 23 Prozent nach, um so die Verfügbarkeit von Krediten zu erhöhen. Sie senkte ihre BIP-Wachstumsprognose für das Haushaltsjahr 2012/13 von 7,3 Prozent im Jahresabstand auf 6,5 Prozent, prognostizierte zugleich aber eine Erhöhung der Inflation von 6,5 Prozent auf 7,0 Prozent im Jahresabstand.

Der Großhandelspreisindex gab im Jahresvergleich von 7,6 Prozent im Mai auf 7,3 Prozent im Juni nach. Das Handelsdefizit erreichte im Juni mit 10,3 Milliarden Dollar ein 15-Monats-Tief, nachdem niedrigere Ölpreise und eine Verdoppelung der Importzölle auf Gold die Importe des Landes gedrosselt hatten.

Indien baute seine bilateralen Beziehungen zu anderen Ländern weltweit aus. Der Energiehandel mit Australien sowie die Handels- und Investitionsbeziehungen zu lateinamerikanischen Ländern werden voraussichtlich zunehmen. Indien hatte Ende Juli unter massiven Stromausfällen zu leiden, von denen rund 600 Millionen Menschen betroffen waren und die auf die Dringlichkeit eines beschleunigten Ausbaus der Infrastruktur in dem Land hinwiesen.

Der Leiter der indischen Kongresspartei, Pranab Mukherjee, wurde als 13. Präsident des Landes angelobt. Heimatminister P. Chidambaram wurde in einer Kabinetts-Rochade zum neuen Finanzminister ernannt.

Die Zentralbank Brasiliens senkte zur Stimulierung der Binnenwirtschaft im Juli den Leitzins um 50 Basispunkte auf ein Rekordtief von 8,0 Prozent. Die achte monatliche Zinssenkung in Folge brachte den Zinssatz insgesamt in den vergangenen 12 Monaten um 450 Basispunkte (4,5 Prozent) nach unten. Überdies korrigierte die Bank ihre BIP-Wachstumsprognose für 2012 auf 2,5 Prozent im Jahresvergleich nach unten. Die Inflation tendierte weiter abwärts und der Verbraucherpreisindex gab im Juni auf 4,9 Prozent, den niedrigsten Wert in beinahe zwei Jahren, nach.

Im Zuge der anhaltenden Bemühungen um die Unterstützung der Binnenwirtschaft gab die Regierung Pläne zur Beschleunigung der Investitionsausgaben bekannt. Zugleich wurden 4,2 Milliarden Dollar in den Kauf von Maschinen und Anlagen investiert. Obwohl der Zustrom ausländischer Direktinvestitionen nach Brasilien im ersten Halbjahr 2012 um 8,6 Prozent im Jahresvergleich nachgab, blieben die FDI mit 29,8 Milliarden Dollar stabil und höher als das Leistungsbilanzdefizit des Landes, das 25,3 Milliarden Dollar ausmacht.
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