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Schwellenländeranleihen – eine Klasse für sich

William Ledward, Franklin Templeton
William Ledward, Franklin Templeton
William Ledward ist stellvertretender Direktor des Rententeams bei Franklin Templeton und Manager von mehreren EM Debt Portfolios für institutionelle Investoren.

Führende Referenzindizes von Emerging Market (EM)-Anleihen wie der J.P. Morgan Emerging Market Bond Index Global entwickelten sich im ersten Quartal 2012 sehr stark und konnten sich trotz einer steigenden Risikoaversion seitens der Anleger gut behaupten. Die Begeisterung der Anleger für diese Anlageklasse ist für uns angesichts der relativ starken wirtschaftlichen Position vieler Schwellenländer und der signifikanten Mehrrendite, die zahlreiche EM-Anleihen gegenüber den Vergleichsprodukten aus Industrieländern bieten, nicht überraschend.

EM-Anleihen spielen in den Überlegungen der Anleger offenbar zunehmend eine Rolle. Der Grund dafür ist, dass der Anteil der Schwellenmärkte an den Kapitalmärkten im Vergleich zu ihrem Beitrag zur Weltwirtschaft, der seinerseits laut Institutionen wie dem IWF in Zukunft dramatisch ansteigen wird, im Aufholen begriffen ist.

Beim Wirtschaftswachstum übertreffen die Schwellenländer die Industrieländer seit dem Jahr 2000 kontinuierlich, wobei die mit diesem Wachstum verbundenen Staatseinnahmen oft eine vergleichsweise gesunde Fiskalposition zur Folge haben.

Attraktive wirtschaftliche Fundamentaldaten und steigende Kreditqualität

Die weltweite Finanzkrise der Jahre 2008-2009 rückte die relativen Stärken der EM-Volkswirtschaften verstärkt in den Fokus, und wir gehen davon aus, dass ihr Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf Kosten der Industrieländer steigen wird.

In vielen Schwellenmärkten sorgt eine aufstrebende Mittelschicht mit einem wachsenden verfügbaren Einkommen für ein beschleunigtes Wachstum der Inlandsnachfrage und des intraregionalen Handels, wobei es sich ebenfalls laut IWF um einen mehrjährigen Trend handelt.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Liquidität an den Schwellenmärkten erheblich verbessert, denn sowohl die Vielfalt an Anlagemöglichkeiten als auch die Anlegerbasis hat sich verbreitert. Zudem verhalfen die von vielen der aufstrebenden Länder gebildeten umfangreichen Devisenreserven ihren Währungen zu einer Aufwertung, wodurch die Erträge für die Anleger aus den Industrieländern in die Höhe getrieben wurden. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, besteht Potenzial für weitere Gewinne.   

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Es hat einige Zeit gedauert, bis EM-Anleihen im Mainstream-Anlageuniversum angekommen sind. Bislang waren EM-Länderemittenten aufgrund ihrer schwachen Staatsfinanzen und ihrer unzureichenden institutionellen Governance meist unterhalb des Investment-Grade-Bereichs angesiedelt.
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