LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 6 Minuten

Scope zu Immobilienfonds: Ratings, Zahlen, Euroreal

Die Konsolidierung in der Branche der Offenen Immobilienfonds steht kurz vor ihrem Abschluss. Am 21. Mai werden die Anleger über das Weiterbestehen des CS Euroreal – des letzten großen Publikumsfonds, dessen Zukunft auf dem Kippe steht – entscheiden. Wenn bald Klarheit herrscht, auf welche Produkte der Privatanleger in Zukunft zurückgreifen kann, besitzt die Branche nach Auffassung von Scope Analysis eine historische Chance zum Neubeginn. Bei den von der europäischen Staatschuldenkrise verunsicherten Anlegern gelten Immobilien aktuell als eine der sichersten Anlagen. „Wie auch immer die Entscheidung über den CS Euroreal ausfallen wird - eines steht bereits heute fest“, urteilt Sonja Knorr, Director Real Estate von Scope Analysis. „Den Privatinvestoren werden auch nach Abschluss der Konsolidierung genügend gute Offene Immobilienfonds zur Verfügung stehen.

Das Anlegervertrauen kehrt zurück

Dass Anleger den stabilen Fonds nach wie vor eine wichtige Funktion in der Palette der Anlagemöglichkeiten einräumen, zeigen die Nettomittelzuflüsse von 1,2 Milliarden Euro in 2011. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum zogen die Anleger aus allen vom BVI gelisteten Publikumsfonds netto 16,6 Milliarden Euro ab. Bei den Offenen Immobilienfonds steht an der Spitze der Zuflüsse mit fast einer halben Milliarde neuer Mittel der Uni-Immo: Deutschland von Union Investment. Es folgt der Deka- Immobilien Europa mit 414 Millionen Euro, der Grundbesitz Europa von RREEF mit 327 Millionen Euro und der Hausinvest von Commerz Real mit 320 Millionen Euro.

Ratingergebnisse 2012: Talsohle erreicht

Scope Analysis hat wieder alle Offenen Immobilienfonds, die sich an Privatanleger richten, sowie die wichtigen Fonds mit institutioneller Zielgruppe einem Rating unterzogen. Die Mehrzahl der von Scope in der aktuellen Ratingrunde analysierten 17 Offenen Immobilienfonds hat sich im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Die Ratings von zehn Fonds fielen schlechter aus als im Vorjahr, darunter alle Fonds, die sich an institutionelle Anleger richten. Vier Fonds konnten ihr Ergebnis halten, und nur drei Fonds erhielten eine bessere Bewertung. (Für den CS Euroreal wird vorerst keine Note veröffentlicht.)

Aufsteiger und Absteiger im Rating

Gegen den Branchentrend konnten drei Fonds das gute Ratingergebnis des Vorjahres halten. Auf A behaupteten sich der Hausinvest und der Uni-Immo: Deutschland. Der Uni-Immo: Europa verteidigte erfolgreich seine Note A-. Auf niedrigerem Niveau blieb die Bewertung des Hansa-Immobilia aus dem Hause Hansainvest unverändert. Der Fonds erhielt wie im Vorjahr die Note C. Die Ausnahmen bilden zwei Fonds, die ihr Rating verbessern konnten. Der Grundbesitz Europa von RREEF erreichte mit AA+ das beste Ergebnis aller Fonds überhaupt und konnte damit den West-Invest Immo-Value vom Spitzenplatz verdrängen. Der Deka-Immobilien Europa verbesserte sich von A auf A+. Der Uni-Immo: Global, der aus Gründen einer zeitweisen Fondsschließung nach der Erdbebenkatastrophe in Japan und der Abwertung seines japanischen Portfolios im Vorjahr deutlich heruntergestuft worden war, konnte sich von B auf BB steigern.
Tipps der Redaktion