LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 6 Minuten

Sebastian Grabmaier, Vorstandschef bei Jung, DMS & Cie. „Wir sind den Fintech-Startups dankbar“

Sebastian Grabmaier
Sebastian Grabmaier

DAS INVESTMENT.com: Setzt ihr Maklerpool Beratungs-Apps ein, die den Berater bei der Kundenbetreuung unterstützen? 

Sebastian Grabmaier: Mit „allesmeins“ bietet Jung, DMS & Cie. eine Fintech-Lösung für Vermittler an. Diese von uns entwickelte App wird derzeit intensiv getestet und ab Januar bei den uns angeschlossenen Partnern zum Einsatz kommen. 

10 brennende Fragen zu Fintechs Fünf Expertenmeinungen

Fintechs: Harte Konkurrenz, willkommener Kooperationspartner oder beides? Wie stehen Sie zu Robo-Beratern, Online-Vermögensverwaltern, Beratungsapp-Anbietern, Vergleichsportalen & Co.?

Grabmaier: Wir sind den Fintech-Startups dankbar, dass sie unsere Branche aufrütteln und manche Innovation in den Markt bringen. Anders als es der deutsche Buchhandel beim Markteintritt von amazon.com gemacht hat, wollen wir aber nicht erst abwarten, bis Fintechs mit disruptiven Geschäftsmodellen unseren Partnern die Butter vom Brot nehmen oder sie gar aus dem Markt verdrängen. Ganz im Gegenteil sind wir davon überzeugt, dass unsere Makler und Fondsvermittler den idealen Kundenzugang zur Platzierung der neuen technischen Möglichkeiten bei ihren Endkunden haben. Die App „allesmeins“ verbindet dabei die Vorteile online-gestützter Kundenzugänge und Beratungsprozesse mit der etablierten Welt der Finanzberatung. Wir sind sicher, dass wir durch dieses Hybridmodell, bei dem wir unsere angeschlossenen Berater zu 100 Prozent im Boot haben, für eine sehr schnelle Verbreitung der App sorgen und im Gegensatz zu anderen Anbietern ohne Werbekosten in Millionenhöhe für Radio-, TV- und Onlinewerbung auskommen. Insgesamt eine riesige Chance also.

Welchen Fintech-Anbieter sehen Sie als größte Konkurrenz zu traditionellen Finanz- und Versicherungsmaklern an?

Grabmaier: Die meisten Fintech-Einflüsse sind für Makler positiv, da sie helfen, die Prozesse im Maklerunternehmen zu verbessern oder das gängige Angebot um interessante Nischen-Produkte zu ergänzen. Problematisch sind nur die wenigen Start-Ups, die in der Wertschöpfungsstufe „Kundenschnittstelle“ mit Maklern konkurrieren und gleichzeitig für einen möglichst schnellen Markteintritt so tun, als würden für die Kundenakquise und -betreuung keine Kosten anfallen. Es passt nicht zusammen, anzugeben, systematisch keine Vergütung zu verlangen, diese zurück zu erstatten oder teilweise zu spenden, und gleichzeitig Millionen an Internet- und Fernsehwerbung auszugeben. Das ist entweder naiv oder offensichtlich kurzsichtig.

Tipps der Redaktion