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Aktualisiert am 31.10.2010 - 01:29 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

SEBs Anleger-Ampel: In Wartestellung

Jens Kummer, SEB AM
Jens Kummer, SEB AM
Während der deutsche Aktienmarkt schlussendlich unverändert wie zu Jahresbeginn notierte, verzeichnete der europäische Aktienindex deutliche Verluste. Ähnlich volatile Bewegungen gab es seit Mai an den europäischen Rentenmärkten. Die Spreads vor allem der südeuropäischen Schuldnerländer haben sich infolge der Griechenlandkrise extrem ausgeweitet. Auf der Suche nach Sicherheit flüchteten vor allem internationale Investoren in deutsche Bundesanleihen, wodurch die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen zwischenzeitlich auf 2,5 abgerutscht sind. Nun ist zweite Halbzeit eingeläutet – wie geht es weiter?

Langfristig sehen wir für Aktien das größte Potenzial, wenngleich die kurzfristigen Marktrisiken in einigen Ländern und Sektoren nach wie vor zu hoch sind. Dies gilt weiterhin für die südeuropäischen Aktienmärkte, aber auch Bankenwerte und Versicherungen. Den Vorzug geben wir Aktienmärkten, deren Staaten vergleichsweise moderat verschuldet sind. Das trifft auf die Emerging Markets zu, aber auch auf einige europäische Staaten wie Dänemark, Niederlande, Schweden oder die Schweiz. Auch Deutschland wird auf absehbare Zeit eine sichere Schuldnerqualität aufweisen.

Insgesamt haben wir Risikopositionen und damit auch die Aktienquote in unseren Portfolios seit Jahresanfang reduziert und befinden uns nun in einer neutralen Gewichtung von Aktien und Anleihen. Ein deutliches Signal zum Verkauf kam bei Hochzinsanleihen. Nach der starken Kurserholung von High Yields in den letzten anderthalb Jahren erscheint nur noch wenig Kurspotenzial nach vorne.

Analog zur Sommerpause befindet sich unser System derzeit in Wartestellung, um je nach Marktentwicklung das Aktienengagement aufzubauen oder deutlich zu reduzieren.

Zur Anleger-Ampel: Um rechzeitig aus riskanten Assetklassen auszusteigen oder den frühzeitigen Einstieg zu finden, messen wir im Multi Asset-Portfoliomanagement die absolute und relative Kursbewegung sowie die Korrelation von mehr als 100 verschiedenen Anlageklassen zueinander. Mit Hilfe dieses Barometers entsteht ein aussagekräftiges Frühwarn- beziehungsweise Risikosystem. Wie bei einer Ampel werden zu meidende Assetklassen rot dargestellt. Anlagegruppen, die sich für ein Investment empfehlen, sind grün markiert, gelbe Positionen stehen unter Beobachtung.

Jens Kummer ist Chef der Abteilung Multi Management der SEB Asset Management. Der Asset-Indikator stellt einen Auszug aus dem eigens entwickelten Multi Asset Total Return-Modell dar, auf dessen Basis seit 2008 der Investmentprozess der SEB deLuxe-Fonds gesteuert wird.




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