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Senior Investor Vulnerability Final Report Ältere Anleger lassen sich häufiger über den Tisch ziehen

Senioren mit Notebook. Ältere Anleger werden beim Investieren häufiger übervorteilt als jüngere. Eine Untersuchung macht Vorschläge, wie sich das verhindern ließe.
Senioren mit Notebook. Ältere Anleger werden beim Investieren häufiger übervorteilt als jüngere. Eine Untersuchung macht Vorschläge, wie sich das verhindern ließe. | Foto: Axa

Auf welche Probleme stoßen ältere Verbraucher, wenn sie Geld anlegen wollen – und wie wirkt sich das auf ihre Nutzung von Finanzdienstleistungen aus? Diesen Fragen ist die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) unter Federführung der britischen Finanzaufsicht FCA und der US-amerikanischen FINRA nachgegangen. Die Autoren führten Interviews mit den Mitgliedern des Verbands und werteten Studien zu dem Thema aus. Ihre Ergebnisse sind jetzt im sogenannten „Senior Investor Vulnerability Final Report“ erschienen.

Die Autoren der Untersuchung kommen zu dem Schluss: Ältere Anleger sind grundsätzlich stärker gefährdet als andere Anleger, ihr Geld zu verlieren. In vielen Ländern wird die Bevölkerung aufgrund sinkender Geburtenraten und einer höheren Lebenserwartung älter. Das globale Phänomen hat weitreichende wirtschaftliche und soziale Folgen. Denn durch das höhere Durchschnittsalter sind immer mehr Verbraucher kognitiv beeinträchtigt.

Risiken für Anleger 65 plus

Das macht sich auch bei der Geldanlage bemerkbar. Altersbedingt eingeschränkte Anleger treffen häufiger unangemessene Finanzentscheidungen als jüngere Anleger. So laufen Senioren stärker Gefahr, bei der Geldanlage übervorteilt zu werden oder ihr Geld an Betrüger zu verlieren. Als größtes Risiko für Anleger über 65 Jahren identifiziert die Untersuchung ungeeignete Investitionen, Investitionen in betrügerische Finanzprodukte und ganz generell unangemessene Finanzentscheidungen. Andere Risikofaktoren für ältere Anleger sind schwer zu durchschauende Finanzprodukte, mangelndes Finanzwissen und soziale Isolation.

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Drei von vier der im Dachverband IOSCO zusammengeschlossene Behörden haben nach eigenen Angaben bereits Maßnahmen ergriffen, um dem Problem entgegenzuwirken. Trotzdem entlarvt der Bericht hier noch große Lücken. Denn 39 Prozent aller befragten Behörden und Organisationen haben keine spezielle Strategie, die ganz speziell ältere Finanzanleger berücksichtigt.

Wie sich ältere Anleger schützen lassen

Der Bericht enthält auch Tipps, wie Regulierungsbehörden und Interessenverbände in dem Feld aktiv werden können:

  • Es ließen sich Finanz-Lehrprogramme schaffen, die sich speziell an ältere Anleger richten.
  • Der Umgang mit Senioren sollte in bestehende regulatorische Programme, in Lehransätze und in die Finanzberatung aufgenommen werden.
  • Research-Projekte könnten helfen, die Risiken abzuschätzen und Mechanismen und konkrete Vorfälle von Finanzbetrug zu untersuchen, denen Senioren in unterschiedlichen Ländern ausgesetzt sind.
  • Leitlinien und Trainingsprogramme könnten Profis schulen, die sich dann die Transaktionen älterer Anleger noch einmal kritisch anschauen.

Speziell von Finanzdienstleistern fordern die Autoren der IOSCO-Studie:

  • Berater sollten ältere Investoren beim Umgang mit ihren Finanzanlagen unterstützen, wenn ein wichtiges Lebensereignis eintritt.
  • Finanzdienstleistungsunternehmen sollten ihre Mitarbeiter für den Umgang mit Senioren speziell schulen und ihnen bei der Beratung Hilfestellungen gewähren. 

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