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Senkung des Höchstzillmersatzes „Die Provisionen werden sinken müssen“

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Inwiefern sind Versicherer jetzt besonders gefragt, den Vermittlern unterstützend unter die Arme zu greifen?

Versicherer sollten denjenigen Vermittlern, die sich ernsthaft umorientieren wollen, die Hand reichen. Und damit meine ich gerade nicht die Hand voller Geld. Sondern eine klare Unterstützung dabei, die Beratungsprozesse zu verbessern. Weg von Abschlussorientierung hin zu laufender Betreuung der Kunden bei laufender Vergütung. Dies kann konkret geschehen, indem passende Programme entwickelt werden oder deren Entwicklung unterstützt wird, und vor allem durch Finanzierung von Ausbildung. Letzteres könnte zum Beispiel durch die gezielte Unterstützung von Ausbildungseinrichtungen wie die Maklerakademie und andere erfolgen.

Der Beruf des Maklers wird tendenziell noch einmal unattraktiver. Steuern wir auf ein derbes Nachwuchsproblem in der Branche zu?

Das sehe ich nicht so. Der Beruf des Versicherungsmaklers wird attraktiver, wenn sich der Ruf wieder verbessert. Alle diese Regulierungen dienen doch dazu, die schwarzen Schafe auszusortieren. Strukturvertriebe, bei denen sechs Leute bei jedem Geschäft mitverdienen, sollten der Vergangenheit angehören. Und diejenigen Vermittler, die zu allererst an die Provision denken und nicht an das Kundenwohl, braucht auch keiner. Insofern wird sich mit jeder Verbesserung der Beraterqualität der Ruf verbessern. Und das sollte auch wieder Berater anziehen, denen das Schmuddel-Image der Versicherungsbranche unangenehm war. Daher sehe ich auch nicht, dass eine Unterversorgung der Bevölkerung mit privater Altersvorsorge droht.

Kann das Internet hier gegebenenfalls den Beratungsbedarf kompensieren?

Die Bedeutung des Internets steigt kontinuierlich an. Wir werden schon bald neue Online-Ansätze sehen. Das könnten Programme sein, mit denen man sich selbst beraten und mit denen man transparent Produkte vergleichen kann. Gerade junge Menschen würden sich gern selbst um diese Dinge kümmern, wenn sie denn könnten. Aktuell gibt es noch keine Plattformen, die eine ehrliche und transparente Selbstberatung erlaube. Aber das wird kommen. Dennoch wird es immer genug Menschen geben, die sich nicht selbst um ihre Altersvorsorge kümmern möchten. Insofern werden auch in Zukunft ehrliche und gut ausgebildete Berater gebraucht.

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