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Serie Bric-Länder: Teil 1 Brasilien

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Die Inflation geht zurück


Unterstützt wird der Konsumtrend von einer klugen Geld- und Fiskalpolitik der brasilianischen Regierung. Sie hat vor allem die Inflation in den Griff bekommen. Lag die Teuerung 1993 bei 2.477 Prozent, sind es jetzt 6,5 Prozent.

Brasilien ist nicht nur mit einem anziehenden Binnenkonsum gesegnet, sondern auch mit immensen Rohstoffvorräten. Gerade wurden neue Ölfelder vor der Küste gefunden, die die Reserven um rund 8 Milliarden auf 19 Milliarden Barrel erhöhen.

Aber auch Eisenerz, Sojabohnen und Kaffee gibt es am Zuckerhut zuhauf. Größter Abnehmer ist China. Das ist angesichts des langfristigen Wachstumstrends dort zwar gut. „Wenn sich die BIP-Prognosen in China aber weiter verschlechtern, könnte das brasilianischen Rohstofftiteln schaden“, erklärt Arakaki.

Unternehmen wie der Ölkonzern Petrobas und der Bergbauriese Vale sind  Schwergewichte im brasilianischen Leitindex. Sie haben mit 11,5 beziehungsweise 12,0 Prozent den größten Anteil am 68 Titel fassenden Bovespa. 2011 hat der Index aus Sicht eines Euro-Anlegers etwa 26,5 Prozent verloren, im laufenden Jahr liegt er 11,6 Prozent im Minus.

Ein Grund hierfür ist die Währung. Der Brasilianische Real hat in den vergangenen Monaten gegenüber Dollar und Euro aufgewertet, das macht der heimischen Wirtschaft zu schaffen. An dieser Stelle kommen aber die Devisenreserven Brasiliens von etwa 350 Milliarden Dollar ins Spiel. Dadurch hat es die Regierung in der Hand, die Wirtschaft zu stützen. Etwa durch die Senkung des Leitzinses um 75 Basispunkte auf zuletzt 9,75 Prozent.

Ein weiterer Grund für das schwächere Abschneiden des Aktienmarkts: „Brasilien wird nach wie vor als riskanter Markt wahrgenommen. Deshalb halten sich Anleger in risikoaversen Phasen eher zurück“, sagt Will Landers, der für Blackrock unter anderem den BGF Latin America managt. Aber: „In der Vergangenheit waren das Kaufgelegenheiten, sobald die Unsicherheiten verschwunden waren.“

Der brasilianische Aktienmarkt ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für den Bovespa von 11,94 recht günstig im Vergleich zu Indiens BSE-Index (14,45) oder Chinas Shanghai Composite Index (12,59). Die Dividendenrendite liegt mit 4,68 Prozent auf attraktivem Niveau.

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Für Anleger gibt es eine Reihe von Brasilien- Fonds, die sich über die vergangenen Jahre gut entwickelt haben (siehe Tabelle). Dazu gehört der BNY Mellon Brazil Equity Fund. Manager Rogerio Poppe sucht nach liquiden Firmen mit hohen Erträgen sowie Dividendenrenditen aus wachstumsstarken Branchen.

Spitzenreiter in der Liste der Einzeltitel ist Itausa (7,7 Prozent) – eine Holding, die unter ihrem Dach Finanzfirmen, Holzvertäfeler und Keramikverarbeiter beherbergt. Dahinter reihen sich Petrobras (5,3 Prozent), der Spritkonzern Ultrapar (4,8 Prozent) und Vale (4,1 Prozent) ein. Damit sind Vale und Petrobras im Vergleich zum Bovespa deutlich untergewichtet.
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