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Aktualisiert am 19.07.2011 - 16:14 Uhrin FondsLesedauer: 2 Minuten

Serie Fonds-Perlen: Berenberg East European Equities

Peter Reichel
Peter Reichel
Nach Russland zieht es Peter Reichel nie – zumindest nicht beruflich. „Moskaus Börse ist zu abhängig von Öl- und Gaspreisen“, sagt der Osteuropa-Experte. Zudem hätten die Zerschlagung von Yukos oder der Streit um Sachalin II eindrucksvoll gezeigt, dass der Kreml die Eigentümerinteressen nicht immer wahre. Am Rest Osteuropas schätzt Reichel das im Vergleich zu Westeuropa stärkere Wachstum, die niedrigen Arbeitskosten und Unternehmenssteuern, die jährlich wachsenden EU-Fördermittel und die steigende Zuversicht von Rating-Agenturen, die einige der Länder heraufgestuft haben. Zudem wirke die Fußball-Europameisterschaft, die 2012 nach Polen und in die Ukraine kommt, wie ein wirtschaftlicher Katalysator, so Reichel. In seine Investmententscheidungen fließen die makro-ökonomischen Rahmenbedingungen jedoch lediglich zu 10 bis 15 Prozent ein.Entscheidend für den überzeugten Stockpicker sind vielmehr die Firmen, deren Papiere er kauft. Diese müssen eine nachhaltige und attraktive Kapitalrendite bieten, Wachstumspotenzial aufweisen und qualifizierte und leistungsstarke Manager an der Spitze haben. Erst wenn diese Kriterien zutreffen, schaut sich der Berenberg-Manager die Aktien des Unternehmens an. Sind diese relativ günstig bewertet, greift er zu. Zu Reichels Favoriten gehört derzeit das polnische Energieunternehmen Rafako, das sich auf den Bau von Heizkesseln für Elektrizitätswerke spezialisiert. Denn die polnischen Kraftwerke sind veraltet und können nicht mehr effizient produzieren. So musste jeder polnische Kunde 2007 im Schnitt 6,8 Stunden ohne Strom auskommen – mehr als 20-mal so lange wie ein deutscher Verbraucher. Rund 150 Milliarden Zloty (knapp 36,8 Milliarden Euro) investiert Polen demnächst in die Generalüberholung maroder Anlagen, schätzt Reichel. Auf der anderen Seite gebe es weltweit gerade einmal fünf potente Anbieter, die die Sanierung der hochkomplexen Werke übernehmen können. Seit seiner Auflegung im Herbst 2006 hat der Fonds, der bis August 2009 noch Berenberg East European Small & Mid Caps hieß, rund 2 Prozent seines Wertes verloren. Trotzdem schlug Reichel den Vergleichsindex DJ Stoxx EU Enlarged TMI, der im gleichen Zeitraum um mehr als 20 Prozent abstürzte.

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