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Serie Fonds-Perlen: Schreiberling und Stockpicker

Winfried Walter (links) und Karl Pilny (rechts)
Winfried Walter (links) und Karl Pilny (rechts)
Das 21. Jahrhundert gehört Asien, meint Karl Pilny. Die dynamischste und bevölkerungsreichste Region der Erde sei Pflicht für Investoren, die sich von kurzfristigen Verwerfungen nicht abschrecken lassen, erklärt er in seinem „Investment- Guide“ für den Kontinent. Pilny weiß, wovon er spricht. Denn der Wirtschaftsjurist und Buchautor hat große Teile seines Lebens in Asien verbracht. Er arbeitete bei der Industrie- und Handelskammer in Tokio, unterrichtete an den Universitäten in Kyoto und Osaka, begleitete Börsengänge in Honkong und die Inbetriebnahme von Kraftwerken in Indien.

Seit Oktober 2009 ist Pilny nun im Fondsmanagement. Zusammen mit, Mitgründer und Vorstand der Vermögensverwaltung Schneider, Walter & Kollegen, managt Pilny den Asienfonds TAC The Asian Century. Die Aufgaben zwischen den beiden Fondsmanagern sind klar verteilt. Pilny bewertet halbjährlich zwölf asiatische Länder, wobei er neben makroökonomischen Daten auch politische und soziokulturelle Aspekte berücksichtigt. Anschließend untersucht er in jedem einzelnen Land die Ertragschancen von zwölf unterschiedlichen Branchen. Daraus erstellt Pilny eine Matrix, die die attraktivsten Anlagesegmente zeigt.

Banken und Baufirmen

Auf dieser Grundlage sucht Walter die Unternehmen aus, die ihn durch ein nachhaltiges Geschäftsmodell überzeugen. Nur Firmen, die hervorragende Bilanzen, eine geringe Verschuldung sowie eine hohe Kontinuität bei Cashflow, Umsatz und Gewinn vorweisen können und darüber hinaus ihre Ziele deutlich kommunizieren, ihre Marktanteile kontinuierlich ausbauen, in Forschung und Entwicklung investieren und bestrebt sind, ihre Produktionsprozesse zu optimieren, kommen ins Portfolio.
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Insgesamt kauft Walter rund 30 Titel, die mit jeweils 3 bis 4 Prozent des Fondsvermögens annähernd gleich gewichtet sind. Freie Liquidität macht derzeit knapp 8 Prozent des Portfolios aus. Das war nicht immer so. „Zwischen der Fondsauflegung im Oktober 2009 und Frühjahr 2010 waren wir nur zu 70 bis 75 Prozent in den Aktienmarkt investiert“, erklärt der Fondsmanager. Zu Unrecht, schossen die asiatischen Börsen doch gerade in dieser Zeit massiv in die Höhe. Das führte dazu, dass der Fonds monatelang dem Vergleichsindex MSCI Asia Pacific hinterherhinkte. Nun holt er langsam auf. Walter hat chinesische Baufirmen sowie Finanzinstitute aus China und Indien nachgekauft. „Die Inflationsängste in China und die durch die Kürzung der Infrastruktur-Investitionen ausgelöste Panik gehen langsam zurück“, sagt er. Das werde antizyklischen Anlegern zugutekommen.

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