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Serie: Wie beraten Vermögensverwalter in der Krise? – „Trend geht zu schnellerem Handeln und einfacheren Assets“

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Hauptstein: Alles auf eine Karte zu setzten und sich an kurzfristigen Trends zu beteiligen. Lieber etwas abwarten und die Liquidität trocken halten. Mehrere Anlageklassen reduzieren das Risiko. Es ist manchmal schwierig, Klienten zu erklären, warum wir nicht in den seit einer Woche steigenden Markt eingestiegen sind. In der darauffolgenden Woche haben die Kunden dann meist die Antwort, da die Märkte wieder fallen.

DAS INVESTMENT.com: Wie wird sich der Wettbewerb im Bereich Vermögensverwalter/Private Banking/Family Office weiterentwickeln?

Hauptstein: Der Anteil der Vermögensverwalter wird ansteigen, da die Private Banker der etablierten Banken immer weiter zu Verkäufern umfunktioniert werden. Der Kunde möchte lieber einen Gesprächspartner mit dem er sich austauschen kann, als einen Verkäufer, der ihm aus Zahlendruck Produkte schmackhaft macht. Einen Trend zur Konzentration sehen wir nicht, da der Bankkunde sehr träge und scheinbar auch sehr leidensfähig ist.

DAS INVESTMENT.com: Wie können Berater das abnehmende Kundenvertrauen gegenüber den Banken nutzen?

Hauptstein: Ansprache, Ansprache und nochmals Ansprache. Fragen Sie den Kunden, ob er für Beratung bezahlen möchte oder für Produktverkauf. Da hat jeder die Wahl. Bei Kunden mit Bankeinlagen - Tagesgeld, Spar- oder Termineinlagen - thematisieren wir zunehmende Unsicherheiten und Ungereimtheiten bei der Einlagensicherung. Geschlossene Beteiligungen werden mit den Kunden kritisch besprochen, da wir festgestellt haben, dass hier großer Beratungsbedarf und Unwissenheit vorherrscht. Viele Beteiligungsprodukte werden vertrieben und dann nicht mehr überwacht. Öfters führt dies zu einem bösen Erwachen. > mehr zum Unternehmen


> zu weiteren Teile der Online-Serie:

Interview mit Wolfgang Köbler, KSW Vermögensverwaltung AG:
"Der größte Krisenherd ist die Unfähigkeit der Politik" Interview mit Wilhelm Rickmann und Peter Sommer, Vorstände der Value Experts Vermögensverwaltungs AG (Valexx):
"Eine hohe Liquiditätsquote ist zu vermeiden" Interview mit Stephan Albrech, Albrech & Cie.:
"Risikoneigung und Renditeerwartung müssen zueinander passen" Interview mit Heiko-T. Taudien, Dr. Taudien und Collegium Sozietät für Vermögensverwaltung in Hamburg:
„Gold ist eine Angstwährung ohne rationalen Renditeanspruch“

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