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Sex & Drugs & Renten-Chaos: Brasilianische Rentenkasse leidet unter Viagra-Effekt

Quelle: Fotolia
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Jung und knackig lieben es die brasilianischen Männer – vor allem die älteren Semester. 64 Prozent der geschiedenen über 50-jährigen Brasilianer heiraten beim zweiten Ehe-Anlauf Frauen, die jünger sind als sie; bei den 60- bis 64-Jährigen ist diese Tendenz noch ausgeprägter, da sind es 69 Prozent.

Und jünger heißt in diesen Fällen nicht, dass die Damen 50 Jahre oder 40 Jahre alt sind. Die auserwählten Brasilianerinnen zählen oft gerade einmal 30 Lenze – wenn überhaupt. >> zur Bilderstrecke „Altersvorsorge per Trauschein - Paare mit Altersgefälle“

Dass die Kombination trotzdem funktioniert, liegt nicht unwesentlich an der Potenzdroge Viagra des amerikanischen Pharmaherstellers Pfizer. Denn dank der blauen, rautenförmigen Pillen schaffen es die Jungsenioren, ihre jungen Bräute nicht nur mit Geld zu beglücken.

Viagra Absatzrenner in Lateinamerika


Im vergangenen Jahr nahm Pfizer über weltweite Viagra-Verkäufe 1,93 Milliarden Dollar ein, das sind 10 Prozent mehr als 2007. 897 Millionen Dollar machte der Pharmakonzern in den USA, 1,04 Milliarden Dollar außerhalb der USA.

Zahlen für einzelne Länder veröffentlicht der Hersteller zwar nicht. Eine 2005 erschienene Studie des auf Pharma und Gesundheit spezialisierten Beratungsunternehmens IMS Health über den Gesundheits- und Pharmamarkt in Lateinamerika zeigt aber, dass Viagra unter den lateinamerikanischen Ländern in Brasilien, Mexiko und Kolumbien am beliebtesten ist. 2000, also zwei Jahre nach der Markteinführung der Potenzpille, machten Viagra-Verkäufe fast ein Viertel des Gesamtumsatzes von Pfizer in Brasilien aus.

Ehen mit Altersgefälle gefährden die Rentenkasse

Die wieder auflodernde Fleischeslust hat aber auch ihre Schattenseite, wie eine Studie des Nationalen Sozialversicherungs-Instituts in Brasilien zeigt. Sie droht nämlich, das brasilianische Rentensystem in die Pleite zu treiben.

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Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (Dezember 2009).

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Sterben die alten Daddys, bekommen ihre Frauen Witwenrente. So weit, so normal. Aber: „Das Sozialsystem war darauf angelegt, dass Frauen die Pension ihres Mannes für rund 15 Jahre bekommen“, erklärt Paulo Tafner, Autor der Studie.

„Wegen der steigenden Lebenserwartung und der Heirat viel jüngerer Frauen gibt es die Leistungen heute über 35 Jahre“, so der Rentenexperte weiter. Brisant dabei: Nach jetzigem Recht bekommen die Frauen eine Rente, die nahezu dem letzten Gehalt des Mannes entspricht.
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