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Aktualisiert am 04.10.2016 - 18:51 Uhrin AktienLesedauer: 3 Minuten

Short-Positionen auf Rekordhoch Pessimismus über Goldpreis lässt Hedgefonds Erholung verpassen

Der rekordhohe Pessimismus der Hedgefonds für den Goldpreis kam exakt zur falschen Zeit. Nämlich kurz vor der stärksten Erholung seit September, ausgelöst von den Arbeitsmarktdaten aus den USA.

Vermögensverwalter hatten ihre Shortpositionen auf das bislang höchste Niveau überhaupt geschraubt, und zwar drei Tage vor der Vorlage der Monatsdaten vom US-Arbeitsmarkt. Die Daten zeigten einen Stellenaufbau, ergaben aber auch eine steigende Unterbeschäftigungsquote. Gemeinsam mit der Zusicherung von US- Notenbankchefin Janet Yellen, dass die bevorstehenden Zinsschritte im Vergleich zum erwarteten Wirtschaftswachstum langsam ausfallen werden, hatte das anschließend beim Goldpreis für einen heftigen Aufwärtsschub gereicht.

„Auf kurze Sicht haben wir den Tiefpunkt für Gold gesehen", sagte George Zivic von OppenheimerFunds in New York, „und dann hat Yellen sich etwas taubenhafter als erwartet geäußert. Ich glaube, als Folge werden sich jetzt weniger Marktteilnehmer auf den Dollar Long positionieren wollen, bei gleichzeitiger Shortposition auf Gold. Das war ja eine äußerst beliebte Wette.

„Der Goldfuture hatte am vergangenen Freitag an der Comex in New York 2,6 Prozent zugelegt und damit die stärkste Woche seit September beendet. Auch die Minenaktien reagierten auf den Preisschub - der mit 30 Mitgliedern besetzte Philadelphia Stock Exchange Gold & Silver Index machte einen Sprung von elf Prozent. Newmont Mining beendeten die Woche als stärkster Wert im S&P 500 mit einem Plus von 18 Prozent.



Hedgefonds waren nicht die einzigen, die sich einen denkbar schlechten Zeitpunkt für ihren Gold-Pessimismus aussuchten. Die Bestände von Investoren an mit Gold unterlegten börsennotierten Produkten fielen auf den niedrigsten Stand seit 2009 bevor der Wert der ETPs mit den wieder anziehenden Preisen um über 640 Millionen Dollar stieg.

Trotz dieser Entwicklung raten die meisten Experten weiterhin, die Finger von Gold zu lassen. Die Société Générale SA setzt auf fallende Goldpreise und begründet das mit der Straffung der US-Geldpolitik. Im vierten Quartal 2016 sei mit einem annualisierten Goldpreis von nicht mehr als 955 Dollar je Unze zu rechnen, hieß es in einer Studie aus der letzten Woche. Ähnlich pessimistisch über Gold äußerten sich Citigroup und Goldman Sachs Group Inc.

„Im derzeitigen Umfeld finde ich bei Gold gar nichts Aufregendes", sagte der Marktstratege Kevin Caron von Stifel Nicolaus in Florham Park, New Jersey. Bei Abwesenheit der klassischen Risikofaktoren für die Finanzmärkte - darunter Inflation, Unsicherheiten im Bankensystem oder geopolitische Risiken – werde der Goldpreis zur Stagnation neigen.

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