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Sicherheit hat weiterhin oberste Priorität

Quelle: Fotolia
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Das ergab die im Auftrag von Union Investment durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführte vierteljährliche Umfrage unter 500 Anlegern. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der aktuelle „Trendmonitor Finanzdienstleistungen 2009“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research, an dem 2.200 Bundesbürger teilgenommen haben. Männer und Aktieninvestoren überdurchschnittlich optimistisch Den 37 Prozent der Befragten, die mit fallenden Aktienmärkten in den nächsten sechs Monaten rechnen, stehen 31 Prozent gegenüber, die mindestens an einen leichten Aufwärtstrend an den Aktienbörsen glauben. Weniger Optimisten gab es seit Beginn der Forsa-Umfragen 2001 lediglich in drei Quartalen, zuletzt Ende 2003. Männer blicken dabei mit 36 Prozent wesentlich optimistischer in die Zukunft als Frauen (24 Prozent). Auch Fondsanleger (33 Prozent) und insbesondere Aktieninvestoren (39 Prozent) sind hinsichtlich der Börsenentwicklung zuversichtlicher als der Durchschnitt. Auf die Sparbereitschaft dagegen scheint sich die Wirtschaftskrise kaum auszuwirken. So spart die Mehrheit der von Forsa Befragten (79 Prozent) genauso viel wie vorher. 14 Prozent legen hingegen weniger auf die Seite als bisher, während 7 Prozent einen größeren Geldbetrag sparen. Dass die Sicherheit bei den Anlageentscheidungen im Vordergrund steht, darin sind sich die beiden Forschungsinstitute einig. Laut Forsa-Umfrage spielt bei jedem Zweiten der Sicherheitsaspekt eine größere Rolle als vor der Krise. Auch Nordlight-Research hat eine höhere Präferenz konservativer Geldanlagen sowie ein tiefes Misstrauen gegenüber risikoreichen Wertpapieren unter den aktuellen und potenziellen Anlegern ermittelt. „Trotz des allgemeinen Vertrauensverlustes in die Finanzmärkte könnten die deutschen Banken schon bald als Gewinner aus der Krise hervorgehen“, so Nordlight Research weiter. Denn zwei Drittel der Deutschen bevorzugen für zukünftige Geldanlagen Bankinstitute mit Hauptsitz in Deutschland. Auch sieht bereits mehr als ein Drittel (38 Prozent) durch die Finanzkrise wieder Chancen für neue Anlagegeschäfte. Keine Besserung für Europa vor 2010 Ähnlich wie im Vorquartal gehen knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) von einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage aus. Höher sei der Anteil der Pessimisten lediglich im vierten Quartal 2002 gewesen, so Union Investment. Die Anzahl der Optimisten hingegen legte gegenüber dem letzten Quartal um drei Prozentpunkte auf zwölf Prozent zu. „Wir erwarten, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 0,2 Prozentpunkte schrumpfen wird“, erklärt Joachim Reinke, Vorstandsmitglied der Union Asset Management Holding AG. Für Europa sei mit einer Erholung nicht vor 2010 zu rechnen. Persönliche Lage weiterhin optimistischer eingeschätzt Im letzten Quartal stellte Forsa eine große Diskrepanz zwischen der Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen und der persönlichen Lage fest. Diese Kluft bleibt auch weiterhin bestehen: Während nur ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) von einer Verschlechterung ausgeht, rechnen 17 Prozent mit einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage. Die Mehrheit der Bevölkerung (61 Prozent) erwartet weiterhin keine Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die eigene finanzielle Situation. „Die Krise ist in der realen Wirtschaft angekommen, bislang jedoch nicht bei den privaten Haushalten“, wundert sich Reinke angesichts weiterhin steigender Arbeitslosenzahlen und der zunehmenden Kurzarbeit. So meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 63.000 auf über 3,55 Millionen. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 8,5 Prozent. Mehr als 200.000 Beschäftigte mussten im Rahmen der Kurzarbeit im Dezember ihre Arbeitszeit reduzieren. Für Januar und Februar geht die Bundesagentur von einer noch wesentlich höheren Kurzarbeiterzahl aus.  Gier schuld an der Finanzkrise Die Schuld an der Finanzkrise lässt sich nach Auffassung der  Bundesbürger nicht eindeutig zuschreiben: 60 Prozent sehen in einer unkontrollierten Gier der Menschen den zentralen Grund für die Misere. Ursachen werden aber auch in der internationalen Verflechtung der Finanzmärkte (53 Prozent), bei den einzelnen Banken (51 Prozent) und speziell auch bei den USA (37 Prozent) gesehen. Vorwürfe gegen die deutsche Bundesregierung erheben hingegen nur relativ wenige (15 Prozent).

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