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Aktualisiert am 07.10.2009 - 17:05 UhrLesedauer: 4 Minuten

Sicherheit statt Risiko – Strategische Asset Allocation statt Gefühle

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Gerade in Zeiten volatiler Aktienmärkte wird deutlich, welchen erheblichen Einfluss die strategische Asset Allocation auf das Portfolio hat. In einer empirischen Studie haben Brinson, Hood und Beebower bereits 1986 erstmals nachgewiesen, dass sich 90 Prozent der Wertentwicklung eines Portfolios durch die strategische Asset Allocation – also die Zusammensetzung der Vermögenskategorien – erklären lassen. Lediglich zwei Prozent sind auf die taktische Asset Allocation – also das Timing – und fünf Prozent auf die eigentliche Aktienauswahl zurückzuführen. Regelmäßiger Balancecheck – auch das impliziert die Strategische Asset Allocation Allerdings gilt grundsätzlich, dass sich im Zeitablauf die prozentuale Zusammensetzung der Anlageklassen verschiebt. Dies geschieht ganz natürlich durch die Wertentwicklung der einzelnen Assetklassen im Portfolio. In Zeiten heftiger Kursschwankungen sind auch die Verschiebungen umso deutlicher. Dann heißt es für den Anleger: rebalancieren – also die ursprüngliche Gewichtung des Portfolios wieder herstellen. Die größte Schwierigkeit bei der strategischen Asset Allocation ist, ebendiese festzulegen. Ausgangspunkt ist das Verhältnis zwischen der erwarteten Rendite und des Risikos eines Portfolios. Dabei sollte der Anleger immer als erstes das Risiko festlegen, das er bereit ist einzugehen und das er überhaupt eingehen kann. Geht der Investor von einer gegebenen Rendite aus und optimiert dann das Risiko, wird dieses häufig vernachlässigt, da der Fokus zu sehr auf der Rendite liegt. Der Knackpunkt der Asset Allocation ist die Korrelation der Vermögenskategorien. Die einzelnen Anlageklassen in einem Portfolio sollten sich möglichst unabhängig voneinander entwickeln, also nicht oder nur gering korrelieren. Die Spanne der Korrelation wird in Werten zwischen +1 und -1 ausgedrückt. Liegt der Wert bei +1, entwickeln sich die Anlageklassen gleich, liegt er bei -1, bewegen sie sich entgegengesetzt. Bei einem Wert von 0 bewegen sich die Anlageklassen vollkommen unabhängig voneinander. Je unterschiedlicher einzelne Assetklassen also auf bestimmte Marktentwicklungen reagieren, umso geringer ist ihre Korrelation und umso effektiver begrenzen sie ihre gegenseitigen Risiken. Die Portfolio-Bausteine sollten so ausgewählt werden, dass bei einer vorgegebenen Rendite ein möglichst geringes Risiko eingegangen wird. Oder andersherum: Bei einem vorgegebenen Risiko wird eine möglichst hohe Rendite erzielt. Anstatt einer permanenten Reaktion auf aktuelle Marktgegebenheiten können Anleger an ihrer Vermögensplanung festhalten und auf Umwege verzichten. Sicherheit statt Risiko — Strategische Asset Allocation statt Gefühle: Das Ergebnis ist ein deutlich schwankungsärmerer Vermögenszuwachs und damit ein deutlich entspannterer Umgang mit der Geldanlage.

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