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Aktualisiert am 16.05.2018 - 17:00 UhrLesedauer: 9 Minuten
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Small-Cap-Investments Klare Value-Orientierung mit viel Raum für Fantasie

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Small Caps schwanken nicht zwangsläufig stärker

Ein weiteres großes Missverständnis über Anlagen in Small Caps aus Schwellenländern ist die Annahme, dass diese stärker schwanken als Large Caps. So wie mit allen Anlagen sind auch mit EM-Small-Caps tatsächliche und wahrgenommene Risiken verbunden. Hierzu zählen eine (insbesondere kurzfristig) höhere Kursvolatilität, relativ geringe Umsätze, beschränkte Produktlinien und ein geringer Marktanteil. Viele dieser Risiken werden jedoch allgemein mit Titeln aus Schwellenländern in Zusammenhang gebracht, wie zum Beispiel die höhere Volatilität im Vergleich zu Industrieländern.

Eine Analyse der Standardabweichungen belegt, dass die Annahme, dass EM-Small-Caps deutlich stärker schwanken als ihre Pendants mit hoher Marktkapitalisierung, nicht immer zutrifft (siehe nachstehendes Diagramm).

Auch wenn einzelne Aktien tatsächlich äußerst volatil sein können, sind die Korrelationen zwischen verschiedenen Small-Cap-Unternehmen aus Schwellenländern häufig geringer. Unserer Auffassung nach ist das teilweise auf die Expansionsneigung und die Diversität der Unternehmen innerhalb dieses Anlagebereichs zurückzuführen. So ist es beispielsweise unwahrscheinlich, dass Faktoren, die sich möglicherweise auf die Aktie eines südkoreanischen TV- und Online-Shopping-Unternehmens auswirken, einen starken Einfluss auf einen indischen Zementanbieter haben. Dies kann dazu beitragen, das Korrelationsrisiko auf Ebene der Anlageklasse zu reduzieren.

Small-Cap-Chancen vom Research oft vernachlässigt

Small-Caps aus Schwellenländern werden nicht nur von vielen Anlageverwaltern übersehen, sondern auch vom Sell-Side-Research stark vernachlässigt. Das ist nicht nur auf die hohe Anzahl an Unternehmen zurückzuführen, die es abzudecken gilt, sondern auch auf die vergleichsweise wenigen verfügbaren Informationen. Es überrascht kaum, dass als Folge davon die durchschnittliche Anzahl der Research-Titelempfehlungen für Small Caps aus Schwellenländern viel geringer ausfällt als bei höher kapitalisierten Titeln.

Darüber hinaus werden viele Small-Cap-Titel kaum oder gar nicht vom Research beachtet. Bei einer großen Anzahl an Small Caps aus Schwellenländern, die nicht in einem MSCI-Benchmark-Index geführt werden, ist die Verfügbarkeit von Research sogar noch stärker eingeschränkt.

Das verschafft einem aktiven Manager, der in der Lage ist, solche Unternehmen direkt zu analysieren, einen entscheidenden Vorteil – insbesondere, wenn er Mitarbeiter vor Ort hat, die die Unternehmen der Region aus erster Hand beurteilen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein relativ unbekannter EM-Small-Cap, der nicht indexgeführt ist, eine Fehlbewertung aufweist, ist wesentlich höher als bei einem großen Unternehmen, für das viele Analysten Research-Empfehlungen abgeben.