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Aktualisiert am 16.05.2018 - 17:00 UhrLesedauer: 9 Minuten
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Small-Cap-Investments Klare Value-Orientierung mit viel Raum für Fantasie

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Zugang zu konjunktureller Entwicklung in Regionen

Im Zuge des langfristigen Aufstiegs der Schwellenmärkte, sowohl als global agierende Volkswirtschaften als auch als Aktien-Anlageklasse, wurden die meisten dieser Länder immer stärker in die Weltwirtschaft integriert. Infolgedessen haben die größten und erfolgreichsten Unternehmen aus Schwellenländern ihre Geschäftsaktivitäten häufig über die Grenzen ihrer Heimatmärkte hinaus erweitert und exportieren und investieren weltweit.

Dementsprechend werden die Börsenkurse vieler dieser Aktien nicht mehr vorrangig von inländischen Faktoren beeinflusst. Solche Unternehmen sind zum Beispiel in der Elektronikbranche, in der Automobilindustrie oder bei Konsumgütern zu finden; sie erwirtschaften einen wesentlichen Teil ihrer Umsätze in Industrieländern und nicht im Land ihrer Niederlassung.

Im Gegensatz dazu bieten EM-Small-Caps im Allgemeinen genau dasjenige Engagement, das Schwellenländer ursprünglich überhaupt erst für Anleger attraktiv gemacht hatte. Eine starke Binnennachfrage, eine günstige demografische Entwicklung, lokale Reforminitiativen und innovative Nischenprodukte sind die Grundlagen für stetes Wachstum.

Als Folge davon unterscheiden sich die Sektoren, in denen Anleger in Small Caps aus Schwellenländern engagiert sind, deutlich von denen höher kapitalisierter Aktien. Der MSCI Emerging Markets Index wird überdurchschnittlich von den Sektoren Informationstechnologie und Finanzen dominiert, wie die nachfolgende Grafik zeigt. Diese Sektoren sind in der Regel weit stärker von weltweiten oder nationalen Konjunkturtrends betroffen.

Darüber hinaus ist der Anteil staatlicher Unternehmen unter den Large-Cap-Titeln weit höher. Obwohl wir feststellen, dass viele dieser Unternehmen im Staatsbesitz gut geführt werden, stimmen die Interessen der größten Inhaber nicht immer zu 100 Prozent mit denen von Minderheitsanlegern überein.

Small-Cap-Anleger sollten auf wachstumsstarke Branchen setzen

Im Gegensatz dazu sind Engagements in Small Caps aus Schwellenländern in der Regel in Sektoren mit höherem Wachstum konzentriert, wie zum Beispiel zyklische Konsumgüter und Gesundheitswesen. Oftmals sind solche Unternehmen eher regional ausgerichtet und viele davon sind relativ dominante Akteure in kleineren Branchen. Die erfolgreichsten Small Caps aus Schwellenmärkten nutzen ihre lokale Stärke, um international zu expandieren und sich damit im Laufe der Zeit zu Mid-Cap- oder sogar Large-Cap-Unternehmen zu entwickeln.

Sogar innerhalb eines Sektors kann sich das wirtschaftliche Engagement erheblich unterscheiden. Im Grundstoffsektor zum Beispiel gehören Bergbaugesellschaften im Allgemeinen naturgemäß zu den Large Caps. Sie sind stark von Faktoren beeinflusst, die nichts mit ihrem Ursprungsland zu tun haben, wie etwa die weltweiten Rohstoffpreise. Zu geringer kapitalisierten Grundstoffunternehmen aus Schwellenländern gehören unter anderem Zementproduzenten, die in höherem Maße lokalen wirtschaftlichen Entwicklungen und Nachfragedynamiken unterliegen. Dementsprechend kann eine Diversifizierung in EM-Small-Caps eine bestehende Allokation in Large Caps aus Schwellenländern sinnvoll ergänzen.