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So wird 2013: Das Jahr des Wandels

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Entsprechend steigt die Inflationsrate trotz der expansiven Notenbankpolitik nicht sondern bildet sich zurück. In den USA von fast 4 Prozent auf 2 Prozent in den letzten 12 Monaten und in Deutschland von 2,5 Prozent auf 2,0 Prozent. In Japan herrscht trotz heiß laufender Notenpresse sogar nach wie vor Deflation. Natürlich kann die Inflation auch durch steigende Steuern und Abgaben (z.B. eine Erhöhung der Mehrwertsteuer) oder durch steigende Rohstoffpreise (z.B. bei Öl) klettern. Diese Teuerungsschübe lösen aber kein Inflationskarussell aus, da sie einmaligen Charakter haben und über Kaufkraftverluste die gesamtwirtschaftliche Nachfrage dämpfen.

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Verbleibt als Gefahr noch die allseits beschworene Inflation bei Sachwerten wie z.B. Immobilien („asset-price-inflation"). Die Immobilienpreise in Deutschland steigen in ausgesuchten Lagen derzeit stark an - eben weil die Leute Angst vor Inflation haben. Es ist daher die Frage, ob es sich hier nicht um eine „self-fullfilling-prophecy“ handelt und damit keinen Bestand hat. Immerhin fallen die Immobilienpreise im restlichen Europa deutlich – in Holland um 8 Prozent in den letzten 12 Monaten. 

Wie gefährlich ist die Staatsschuldenkrise?


Sehr gefährlich! Fast alle traditionellen Industrienationen haben jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt und sind heute bis zur Halskrause verschuldet. Die Situation verschärft sich noch, wenn man nicht nur die bereits eingegangene Verschuldung ansieht, sondern auch die künftigen Zahlungsverpflichtungen (z.B. für Pensionen) berücksichtigt. Selbst in Deutschland kommen zu den expliziten öffentlichen Schulden von 2.000 Milliarden Euro noch Pensionsverpflichtungen von 1.300 Milliarden Euro dazu.

Noch schlimmer wird es, wenn auch der Privatsektor stark verschuldet ist – wie zum Beispiel in Spanien oder den USA. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass hohe Schulden wachstumsfeindlich sind, weil sie sich negativ auf Konsum und Investitionen auswirken.  Derzeit betätigen sich die Zentralbanken als Retter in der Not, indem sie die Notenpressen heiß laufen lassen und damit die Zinsen drücken.

Doch es ist ein Irrglaube, dass man auf Dauer mit monetären Maßnahmen fiskalpolitische Fehlentwicklungen ausgleichen kann. Derzeit wird von vielen eine Phase der finanziellen Repression erwartet, was nichts anderes bedeutet, als Entschuldung durch hohe Inflation und niedrige Zinsen (negative Realzinsen). Doch wenn das mit der Inflation wie von uns vermutet nicht klappt, bleibt am Ende nur ein Schuldenschnitt wie bei den Griechen. Davon wären vor allem Staatsanleihen massiv betroffen. Die damit verbundenen Vermögensverluste könnten im schlimmsten Fall einen deflationären Schock auslösen.

Steht Deutschland vor einer Rezession?


Insgesamt bietet die Weltkonjunktur derzeit ein sehr gemischtes Bild. Europa steckt in einer Rezession. Die Arbeitslosigkeit hat im September in der Eurozone einen Rekordwert von 11,6 Prozent erreicht. Die konjunkturellen Frühindikatoren trüben sich weiter ein, so dass auch Deutschland im nächsten Jahr in eine Rezession abgleiten dürfte.

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