LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 5 Minuten

Ohr am Markt Das leisten flexible Multi-Asset-Fonds

Seite 2 / 4

Allgemein anerkannt ist denn auch, dass die ultralockere Geldpolitik maßgeblichen Anteil am Aktienmarktaufschwung hatte. Mit Blick auf einen der längsten Bullenmärkte in den USA – der S&P 500 hat sich seit seinem Tief 2009 nahezu vervierfacht – erklärt Peter Cecchini, Chefstratege der New Yorker Traditionsbank Cantor Fitzgerald: „Die Mutter aller Gründe ist die Ausweitung der Zentralbankbilanzen.“

Allein die Bilanz des US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ist seit der Finanzkrise um fast 4 Billionen Dollar gewachsen; nimmt man die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Japan und die chinesische People’s Bank of China hinzu, ergibt sich die astronomische Summe von 13 Billionen Dollar, die seit 2008 in die Märkte gepumpt wurde.

Was also, fragen sich Investoren und Strategen, wird passieren, wenn die Zentralbanken ihre QE-Programme nicht mehr nur zurückfahren, wie in den USA bereits geschehen und von der EZB zumindest angekündigt, sondern zudem ihre aufgeblähten Bilanzen abbauen? Tatsächlich macht etlichen Experten eine Normalisierung der Notenbankpolitik derzeit die größten Sorgen. Noch sei nicht absehbar, ob die beispiellose globale Rettungsaktion ein nachhaltiger Erfolg werde, so Mike Ryan Chefstratege der Vermögensverwaltung der UBS für den amerikanischen Kontinent: „Gerade erst befinden wir uns in einem sehr frühen Stadium der Normalisierung. Es wird noch eine Herausforderung, für die es kein Regelwerk gibt.“

Bislang jedoch dominiert Optimismus: Während viele Aktienindizes neue Höchststände markieren, verharren die auch als Angstbarometer bekannten Volatilitätsindizes, die die erwartete Schwankungsbreite an den Börsen messen, auf historischen Tiefständen. Erstmals seit der Finanzkrise hat die Konjunktur weltweit merklich an Fahrt aufgenommen.

Nicht nur in den USA, in denen Donald Trump den Aufschwung mehr oder weniger dreist, vor allem aber fälschlicherweise auf seine Präsidentschaft zurückführt, sondern auch in Europa und in einem großen Teil der Schwellenländer. Das lässt sich sicherlich als Teilerfolg von Janet Yellen, Mario Draghi und ihren Zentralbankchef- Kollegen werten – wenn auch der Preis für ihre Politik noch lange nicht feststeht.